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G7-Gipfel: Und plötzlich ist Wladimir Putin weniger isoliert

Falsches Bild vom Westen

Der Montag hat gezeigt, dass der Westen dazu neigt, ein falsches Bild zu verbreiten. Denn im Krieg mit der Ukraine steht der Westen zusammen und Russland wird oft als international isoliert bezeichnet. Der zweite Teil ist so falsch wie der erste Teil des Satzes richtig ist.

Auch wenn der Westen Wladimir Putins Russland sehr konsequent beschneidet, gewinnt er aus globaler Sicht gleichzeitig andere Mittel und erweitert seinen Einfluss, einen neuen Partner akquirieren. Einige von ihnen mischen den Gipfel am Montag auf.

Russisches Öl und Kohle zu Dumpingpreisen

Allen voran IndiensPremierminister Narendra ModiDa gibt es. Neu-Delhi ist traditionell eng mitMoskauverbunden. Russlands Öl, das Europa boykottiert, fließt jetzt größtenteils nachIndien. Das Land kann es zu einem großen Rabatt kaufen. Russland bietet dem Land auch einen erheblichen Rabatt auf Kohle.

Die Vereinigten Staaten schlagen eine Preisobergrenze für russisches Öl vor. In Elmau diskutieren Staatsoberhäupter und ihre Verhandlungsführer Nutzen und Risiken solcher Maßnahmen. Doch ohne Putins neuen Großkunden Indien wären solche Maßnahmen wirkungslos. Daher wurde Modi von den G7-Vertretern herzlich begrüßt.

Indien ist ein wichtiges Mitglied der BRICS-Allianz, einer konkurrierenden Veranstaltung der westlichen G7. Chinas Präsident Xi Jinpingwar erst vor wenigen Tagen zu einem virtuellen Gipfel geladen. Dort wurden die westlichen Sanktionen gegen Russland total kritisiert.

Der zweite Gast,SüdafrikasPräsident Cyril Ramaphosa, nahm ebenfalls an dem Treffen teil. In seiner Heimatstadt zieht sich die traditionelle Verbindung zu Moskau durch die politische Kultur – schließlich unterstützte die Sowjetunion einst die ANC-Kämpfer gegen das Apartheidsystem. Ramaphosa beschreibt den Einmarsch in die Ukraine nicht so und spricht lieber neutral von „Konflikt“.

Senegals Staatsoberhaupt Macky Sall sitzt jetzt am Tisch von Elmau und ist auch Präsident der Afrikanischen Union. Shorts hat ihn erst vor fünf Wochen in Dakar besucht. Der Premierminister war überzeugt, dass sich die Einführung von Shorts auszahlen würde. Aber kurz darauf flog Saul nach Russland, um Putin zu sehen, und beschuldigtedie EUder Weizenkrise. Putins wahrer PR-Erfolg: Seine Geschichte ist ein Hingucker.

Putin bleibt im Club

Diese drei Länder haben bereits im März die UN-Generalversammlung abgehalten, um die russische Invasion in der Ukraine anzuerkennen verweigern. Daraufhin enthielten sie sich der Abstimmung. Nun befürchten sie, dass die drohende Hungerkrise durch die ukrainische Weizenblockade besonders verheerend wird.