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Gaslecks in Nord-Stream-Pipelines: Putins Geheimdienst gerät unter Verdacht

Ein Sprecher der Nord Stream 2 AG sprach am Mittwoch von einem möglichen "Riesenriss". Ein Sprecher der Nord Stream AG sagte, es sei "beispiellos", dass innerhalb kurzer Zeit derartige Schäden an mehreren Leitungen eingetreten seien.

EU-Chefdiplomat Borrell betonte, man sei über die Schäden sehr besorgt. "Diese Vorfälle sind kein Zufall und gehen uns alle an", erklärte der Spanier. "Alle verfügbaren Informationen deuten darauf hin, dass diese Lecks das Ergebnis einer vorsätzlichen Handlung sind." Man werde jede Untersuchung unterstützen, die Klarheit schaffen solle. Zugleich machte er deutlich, dass jede vorsätzliche Störung der europäischen Energieinfrastruktur inakzeptabel sei und "mit einer robusten und gemeinsamen Reaktion beantwortet" werde. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen äußerte sich ähnlich.

Kreml bestreitet Anschuldigungen: "Dumm und absurd"

Ein Sprecher der Bundesregierung sagte am Mittwoch, dass es "keine natürliche Ursache für diesen Vorfall geben kann". Auf die Frage, ob es sich um einen Anschlag handele, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit: "Ich würde das im Augenblick gar nicht beschreiben."

Die Ukraine hatte bereits am Dienstag Russland für die Lecks verantwortlich gemacht. So solle die Energiekrise in Europa verschärft und Panik vor dem Winter ausgelöst werden.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow wies derlei Schuldzuweisung am Mittwoch zurück. "Es ist ziemlich vorhersehbar und vorhersehbar dumm und absurd, solche Annahmen zu treffen", sagte er nach Angaben der Agentur Interfax. Die Schäden seien auch für Russland ein großes Problem. Beide Stränge von Nord Stream 2 seien mit Gas gefüllt. "Dieses Gas kostet viel Geld, und jetzt entweicht es in die Luft."

Bevor irgendwelche Aussagen gemacht würden, müssten Untersuchungen an den Lecks abgewartet und festgestellt werden, ob es sich um eine Explosion oder nicht gehandelt habe, sagte Peskow. Zudem forderte er, dass Russland an der Aufklärung der Vorfälle beteiligt werden solle. Peskow selbst hatte Sabotage bereits am Dienstag nicht ausgeschlossen.

Genaue Schäden unbekannt

Eine Untersuchung der Lecks könnte allerdings auf sich warten lassen. Da so viel Gas in den Leitungen sei, könne es eine oder zwei Wochen dauern, bis ausreichend Ruhe in dem Gebiet eingekehrt sei, um die Lecks in etwa 80 Metern Tiefe untersuchen zu können, sagte der dänische Verteidigungsminister Morten Bødskov in Brüssel.