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"Geschäft nicht vor Moral": Lindner verteidigt LNG-Deal mit Katar

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"Wir haben eben auch geschäftliche, in diesem Fall energiewirtschaftliche Interessen, die man verfolgen muss", findet Lindner.

(Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress)

Finanzminister Lindner will keine Abstriche bei Toleranz und Liberalität machen. Deutschland habe aber eben auch wirtschaftliche Interessen, sagt er zum Flüssiggas-Liefervertrag mit Katar. Merz' Kritik daran weist der FDP-Chef zurück und macht der Union selbst Vorwürfe.

Bundesfinanzminister Christian Lindner hat Deutschlands Geschäftsbeziehungen mit Katar verteidigt. "Das Geschäft darf nicht vor die Moral gestellt werden", sagte er im Gespräch mit Pinar Atalay bei "RTL Direkt" zu dem Lieferabkommen für Flüssiggas. Es könne "keine Abstriche geben bei unserem Einsatz für Toleranz und Liberalität" , so der FDP-Vorsitzende mit Blick auf die Kritik an dem Golfstaat im Zusammenhang mit der Fußball-WM. "Aber wir haben eben auch geschäftliche, in diesem Fall energiewirtschaftliche Interessen, die man verfolgen muss."

Zugleich konterte er den Vorwurf von Unions-Fraktionschef Friedrich Merz, die Vereinbarung mit Katar lohne sich nicht. "Es war ja eine CDU-geführte Bundesregierung, die uns in die einseitige Abhängigkeit von russischem Pipeline-Gas gebracht hat. Da finde ich es etwas wohlfeil, wenn Herr Merz jetzt von der Seitenlinie die Regierung kritisiert, dass wir nicht schnell genug die Hypothek der CDU-geführten früheren Bundesregierung beiseite geräumt bekommen."

Angesichts drohender Energieengpässe in den kommenden Jahren sprach sich Lindner zudem dafür aus, über Fracking in Deutschland nachzudenken. "Mir wäre wohler, wenn wir unsere eigenen heimischen Quellen von Gas und Öl auch nutzen würden. Das würde uns unabhängiger machen. Am langen Ende glaube ich, dass das auch wirtschaftlicher wäre."

Lindner warnte vor den Folgen der anhaltend hohen Inflation. Die Teuerungsrate sei immer noch "viel zu hoch" und eine "ganz große Gefahr für den sozialen Zusammenhalt und auch die gute wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes". Zwar unternehme die Bundesregierung "alles, was in unserer Macht steht", um die Folgen steigender Preise abzumildern, sagte er unter Verweis auf die beschlossenen Entlastungspakete. Allerdings werde die hohe Inflation die Menschen "gewiss im nächsten Jahr auch noch begleiten".

Quelle: ntv.de, chl

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