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Gespräch über Saporischschja: Treffen von Baerbock mit Lawrow platzt

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock ist in Moskau von ihrem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow empfangen worden.

Außenministerin Annalena Baerbock und Amtskollege Sergej Lawrow: Dieses Foto entstand im Januar, also noch vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine.

(Foto: Uncredited/Russian Foreign Minis)

Im Hintergrund verhandeln Russland und Deutschland über ein Treffen ihrer Außenminister am Rande der UNO-Vollversammlung. Doch zu einem Gespräch zwischen Lawrow und Baerbock über die Lage im AKW Saporischschja kommt es nicht. Moskau gibt dafür der Gegenseite die Schuld.

Ein anvisiertes Treffen zwischen Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und dem russischen Chefdiplomaten Sergej Lawrow in New York ist geplatzt. "Nachdem sie ihre Anfragen zu Verhandlungen mit Sergej Lawrow am Rande der UN-Vollversammlung gestellt und von der russischen Seite einen Terminvorschlag bekommen haben, sind die EU-Delegationen vom Radar verschwunden", kritisierte die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa auf ihrem Telegram-Kanal.

Dabei bezog sich die 46-Jährige offenbar auch auf ein angebahntes Gespräch zwischen Baerbock und Lawrow. Im Vorfeld der Generaldebatte in New York habe es Kontakte zwischen den Delegationen vor Ort gegeben. Es sei um die Möglichkeit eines Gesprächs von Baerbock mit ihrem russischen Amtskollegen zur Sicherheit des Atomkraftwerks Saporischschja gegangen, hieß es dazu aus diplomatischen Kreisen. Das Treffen kam nicht zustande. Das Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine war in den letzten Wochen schwer umkämpft. Mehrfach wurde die Anlage getroffen, was international die Sorge vor einem Nuklearunglück erhöhte.

Eine Beobachtermission der Internationalen Atombehörde IAEA konnte das AKW Anfang September besuchen. Der Großteil der Experten reiste jedoch noch am selben Tag wieder ab, nur zwei IAEA-Mitarbeiter verblieben vor Ort. Der Beschuss des Kernkraftwerks setzte sich anschließend fort. Die Atombehörde nannte das Unfallrisiko in ihrem Untersuchungsbericht "signifikant" und forderte zuletzt, eine Schutzzone um das Kraftwerk zu errichten.

Lawrow wird heute bei der UN-Generaldebatte sprechen. Er hatte bereits am Donnerstag eine Rede vor dem UN-Sicherheitsrat gehalten, dabei schwere Vorwürfe gegen die Ukraine erhoben - und den Saal nach seiner Rede verlassen - ein Vorgehen, das Baerbock und andere westliche Vertreter öffentlich kritisiert hatten. Am Samstag wird vor der UN-Vollversammlung auch der chinesische Außenminister Wang Yi sprechen. Baerbock ist bereits abgereist. Das diplomatische Spitzentreffen in New York hatte am Dienstag begonnen und läuft noch bis Montag.

Quelle: ntv.de, jog/dpa

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