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Gilt für zehn Provinzen: Erdogan ruft im Erdbebengebiet Notstand aus

Durch den Notstand sollen schnelle Hilfseinsätze möglich werden, sagt der türkische Staatschef Erdogan.

Durch den Notstand sollen schnelle Hilfseinsätze möglich werden, sagt der türkische Staatschef Erdogan.

(Foto: picture alliance / AA)

Die heftigen Erdbeben in der Südosttürkei bezeichnet der türkische Präsident als "eine der größten Katastrophen unserer Region und der Welt". Für drei Monate wird ihm zufolge in den zehn Provinzen der Ausnahmezustand verhängt. Damit soll die schnelle Bergung von Überlebenden gesichert werden.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ruft nach der Erdbebenkatastrophe in der Südosttürkei einen Ausnahmezustand in zehn betroffenen Provinzen aus. "Um sicherzustellen, dass die Such- und Rettungsarbeiten und die anschließenden Arbeiten schnell durchgeführt werden, habe ich beschlossen, auf der Grundlage der mir durch Artikel 119 der Verfassung übertragenen Befugnisse den Ausnahmezustand auszurufen", sagte Erdogan.

Die Verfassung gibt dem Präsidenten das Recht, unter anderem im Falle von Naturkatastrophen einen Ausnahmezustand von einer Dauer von bis zu sechs Monaten auszurufen. Die Entscheidung dazu muss im Amtsblatt veröffentlicht und dem Parlament zur Zustimmung vorgelegt werden. Die Maßnahme werde in zehn Provinzen für drei Monate gelten, kündigte Erdogan an. Man werde die entsprechenden Prozeduren einleiten. Das Kabinett unter Erdogan kann nach dem Gesetz zum Ausnahmezustand unter anderem beschließen, Ausgangssperren zu verhängen, der Fahrzeugverkehr kann außerdem zu bestimmten Zeiten oder in bestimmten Gegenden verboten werden, und Versammlungen und Demonstrationen können untersagt werden.

Die Zahl der Todesopfer allein in der Türkei sei inzwischen auf 3549 gestiegen, sagte Erdogan. Mehr als 22.000 Menschen seien verletzt worden. Mehr als 8000 Verschüttete seien gerettet worden. Mehr als 50.000 Rettungskräfte arbeiteten rund um die Uhr, immer mehr ausländische Helfer kämen hinzu. "Das ist eine der größten Katastrophen unserer Region und der Welt, nicht nur der Geschichte unserer Republik", sagte Erdogan.

70 Länder hätten inzwischen Hilfe bei den Such- und Rettungsmaßnahmen angeboten, sagte Erdogan weiter. Die Regierung plane zudem, von den schweren Erdstößen betroffene Menschen vorübergehend in Hotels in der westlich gelegenen Tourismus-Metropole Antalya unterzubringen.