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Grettschter Wasserelf fördert den Generationswechsel - trotz ihrer Urgesteine

Mit drei Prunksitzungen und einer Sozialsitzung knüpft die Grettschter Wasserelf an Vor-Corona-Zeiten an, erlebt zeitgleich einen Generationswechsel. Dieser zeigt sich beim Elferrat, den Akteuren, aber auch beim gesamten knapp fünfstündigen Programm. Natürlich verzichten die Verantwortlichen nicht ganz auf ihre humoristischen Urgesteine, aber daneben zeigen junge Talente ihr Können.

Glanzpunkte in allen drei Sitzungsteilen: die Tanzgruppen der TSV-Garde. Eröffneten die Dancing Flames mit ihrer Polka die Sitzung, so konnte man alle Garde-Gruppen gemeinsam bei ihrem faszinierenden Showblock "Mary Poppins" erleben, für den Miriam Fleischer und Rebecca Hönig verantwortlich zeichnen. Fast 15 Minuten lang reihte sich ein tänzerisches Highlight an das andere. Vor der ersten Pause boten die Little Flames ihren Marsch, nach der Pause die United Fire Dancers und die Dance Pyromaniacs jeweils ihre Polka. Im Schlussteil waren dann noch beide Tanzgruppen bei dem Schautanz "Space girlz" mit einer außergewöhnlichen Choreografie zu bewundern, bei der die Tänzerinnen teilweise im Publikum starteten.

Boom der Quizsendungen

Zwischen die Tänze reihten sich die Wort- und Gesangsbeiträge. Katrin Ort, Oliver Goldfuß und Levin Pelka moderierten als Team die Veranstaltung und stellten eingangs die acht Sponsoren der diesjährigen Sessionsorden vor. Zum Auftakt belegte Barbara Böhner die Alltäglichkeit ihrer eigenen Familie und die Vorteile, wenn man aufs Haarfärben verzichtet und Mut zum Grauen Panther entwickelt. Gründe für sein extremes Bauchwachstum in der Corona-Pause verriet Rainer Schirling, der sich sogar opferte und eine Flasche uralten Whisky leerte. Damit das Publikum nicht sein Schicksal teilt, wurde es vom Duo R2 (Rainer Lommel gehört seit 1971 zu den Urgesteinen) immer wieder zum Schunkeln motiviert.

Den Boom der Quizsendungen griff der Gesangverein Grettstadt in seinem Showblock auf, für den Mario Zimmermann, Christopher Kuhn, Karina Hartmann und Sabine Göbel verantwortlich zeichneten. Vier Kandidatinnen und Kandidaten versuchten vergeblich den Quizchampion (Werner Schech) zu besiegen, am Schluss ein Fall für James Bond (Wolfgang Schmitt). Gekonnt kombinierten die Mitwirkenden aktuelle Titel, unterhaltsame Handlung und überzeugende Interpretationen.

Grettstadt bleibt nur Kreisliga

Ihr Debüt bei der Wasserelf gab Annalena Thüncher mit ihrem Poetry Slam in Highspeed. Dabei scheute sie auch nicht davor zurück, Aktive und Gäste ihr Faschingstreiben kritisch hinterfragen zu lassen. Offensichtlich nahm es keiner krumm, denn sie erhielt sehr viel Beifall. Ebenfalls zur neuen Generation zählen Jannis Lommel, Philipp Schmitt, Laurin und Luca Hofmann, die sich als Zukunftsforscher über vieles lustig machten und good vibes (Gute-Laune-Ringe) aussandten.

Fotogalerie: Grettschter Wasserelf

Nicht so glücklich mit dem Neuen waren André Müller und Rudi Mahr (Fußballsenioren des TSV), die das aktuelle Tun der Grettstadter und Deutschen Fußballer beleuchteten und sich anschließend als Fans des Frauenfußballs outeten. Dazwischen streuten sie Dorfgeschehnisse mit ein: Der Großgemeindepokal ging 2022 nach Untereuerheim, der neue Bürgermeister Jens Machnow kommt aus Dürrfeld und der künftige Bauhofleiter aus Obereuerheim, da bleibt für Grettstadt weiterhin "nur" Kreisliga.

Der Vulkan sucht seine Opfer

Eindeutig auf Komik und Humor setzten auch die drei dumma Deifl Stefan Ullrich, Martin und Florian Fischer. Ullrich, auf sein neues Geschäftskonzept Brennholzverleih angesprochen, antwortete: Das Konsumverhalten entspricht noch nicht den betrieblichen Erwartungen. Ganz schön geschraubt für einen dumma Deifl.

Ideale Synthese aus Alt und Jung: der Showblock der Musikclowns mit dem Titel "Der Vulkan sucht seine Opfer". Besser kann eine Generationenkooperation nicht laufen. Und solche Darbietungen sind auch ein Grund, warum altgediente Aktive wie Wolfgang Dürr, der seit mehr als vier Jahrzehnten zu den Narren der Wasserelf gehört, noch lange nicht aufhören werden. Mit seinem närrischen Virus hat er seine Familie angesteckt (Tochter Maria, Söhne Maxi und Michael). Kurz vor Mitternacht kamen nochmals die Aktiven zum großen Finale auf die Bühne und tosender Beifall begleitete sie in die Bar.