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Grünen-Minister leitet AKW-Wende ein - Habecks härtester Kampf steht noch bevor

Von: Filipp Piatov, Jan W. Schäfer und Burkhard Uhlenbroich

Die AKWende kommt, Robert Habeck (53, Grüne) macht den Weg frei!

Gestern Abend verkündete der Wirtschaftsminister: Die Meiler Isar 2 und Neckarwestheim werden über Silvester hinaus am Netz bleiben und Strom produzieren. „Stand heute halte ich das für notwendig“, so Habeck.

Die Meiler sollen bis März weiterlaufen. Habecks Begründung: die Stromsituation in Frankreich! Sie sei schlechter als erwartet, gefährde damit auch die Stromsicherheit hierzulande.

AKWende in Deutschland!

Aktuell laufen hierzulande noch 3 Meiler. Sie sollten eigentlich zum Jahresende abgeschaltet werden. Doch wegen der Preis-Explosion bei Energie und drohendem Strommangel hatten zuletzt vor allem Union und FDP für längere Laufzeiten getrommelt.

Dazu massiver Druck von PreussenElektra! Vergangene Woche hatte der AKW-Betreiber im Meiler Isar 2 ein übermäßig tropfendes Druckventil entdeckt, von Habeck eine schnelle Entscheidung über einen Weiterbetrieb gefordert.

Wenige Stunden vor Habecks AKWende hatte eine Firmensprecherin auf BILD-Anfrage erklärt, man sei „zuversichtlich, zeitnah zu einem Ergebnis“ zu kommen. Bereits nächste Woche will die Bundesregierung Regelungen über einen Weiterbetrieb im Kabinett beschließen, erfuhr BILD.

Die FDP sieht einen „Schritt in die richtige Richtung“. FDP-General Bijan Djir-Sarai (46) zu BILD: „Allerdings darf hier das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht sein. Wir brauchen eine Laufzeitverlängerung aller drei Kernkraftwerke – inklusive Emsland – bis ins Jahr2024 hinein.“

Habeck macht nach langem Zögern die AKWende – doch die härteste Zeit dürfte noch vor ihm liegen!

Seine Partei fährt in Niedersachsen – dort wird am 9. Oktober gewählt – einen konsequenten Anti-AKW-Wahlkampf. Grünen-Minister wie Annalena Baerbock (41) und Partei-Strippenzieher Jürgen Trittin (68) haben Habeck bis zuletzt klargemacht: Laufzeitverlängerung? Auf keinen Fall!

Auch die Umwelthilfe giftet bereits gegen Habecks Pläne: „Aus Sicherheitsgründen sollte am Atomausstieg zum Jahresende festgehalten werden.“

Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) greift Habeck an! Vorwurf: Fehlende Fachkompetenz!

Gegenüber BILD sagte Kretschmer: „Ein großes Problem ist die Besetzung im Bundeswirtschaftsministerium. Viele Experten mussten mit dem Amtsantritt der neuen Bundesregierung gehen. Nun fehlt Fachwissen, Verwaltungserfahrung und vor allem ein grundlegendes Verständnis für unseren Föderalismus.