Germany
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

Grusel-Szenario auf der Insel - Briten wollen Frührentner zurück in ihre Jobs holen

Abenteuerlicher Appell aus der britischen Regierung!

Mit einer Alarm-Rede hat Schatzkanzler Jeremy Hunt (56) am Freitag auf die dramatische Wirtschaftslage im Land hingewiesen. Und dabei ein Grusel-Szenario aufgemacht: Er flehte Millionen britischer Rentner an, zurück zur Arbeit zu kommen.

Auf einer Veranstaltung sagte Hunt: „Wenn Unternehmen nicht das benötigte Personal einstellen können, können sie nicht wachsen.“ Er verwies auf eklatante Qualifikationslücken in vielen Firmen.

Zwar sind die Arbeitslosenzahlen in Großbritannien so gering wie lange nicht; gleichzeitig ist die Zahl der Nichterwerbstätigen aber auch stark angestiegen. Ein weiterer Faktor für die kränkelnde britische Wirtschaft: Laut Medienberichten soll die Zahl der Anträge auf Arbeitsunfähigkeit seit der Corona-Pandemie um 70 Prozent gestiegen sein.

Hunt erklärte, derzeit seien rund 300 000 weniger Menschen auf dem britischen Arbeitsmarkt beschäftigt als vor der Pandemie. Viele ältere Arbeitnehmer haben in den vergangenen Jahren Arbeitszeit reduziert oder ganz aufgehört, wie aus Zahlen des britischen Statistikamtes hervorgeht.

Ein Fünftel der Erwachsenen im erwerbsfähigen Alter sei nicht erwerbstätig; fünf Millionen Menschen wollten gar nicht arbeiten, so Hunt. Er warb daher nicht nur bei den Rentnern, sondern auch bei Langzeitkranken für eine Rückkehr in ihre Berufe: „Denjenigen, die nach der Pandemie vorzeitig in den Ruhestand getreten sind oder nach einer Beurlaubung nicht die richtige Stelle gefunden haben, sage ich: Großbritannien braucht euch. Und wir werden uns die Bedingungen ansehen, die notwendig sind, damit sich Arbeit für Sie lohnt.“

Hunt plädierte außerdem für ein Reformprogramm, um „Menschen mit Langzeiterkrankungen oder psychischen Problemen dabei zu unterstützen, die Barrieren und Vorurteile zu überwinden, die sie vom Arbeiten abhalten“. Er fügte an: „Wir werden das Potenzial unseres Landes niemals voll ausschöpfen können, wenn wir es nicht für jeden einzelnen unserer Bürger freisetzen.“

Schon Anfang des Monats waren Pläne bekannt geworden, nach denen die Rückkehr ins Berufsleben steuerlich begünstigt werden könnte. Wie die „ Times“ berichtet, erwägt das Finanzministerium höhere Steuerfreibeträge für Job-Rückkehrer.

Außerdem könnten die Regeln für ausländische Studierende geändert werden, damit diese mehr als 20 Stunden in der Woche arbeiten dürfen. Allerdings besteht dabei die Sorge, dass diese Visa dann als Schleichweg für ein Arbeitsvisum genutzt werden könnten, was die Konservativen vermeiden wollen.

Für den Personalmangel ist neben dem pandemiebedingten Exodus aus dem Arbeitsmarkt auch der Brexit verantwortlich. In vielen Bereichen – etwa der Gastronomie oder der Logistik – fehlen Arbeitskräfte. Früher wurden diese Jobs von EU-Bürgern ausgeübt. Davon orientierten sich jedoch viele in der Pandemie sowie rund um den Brexit um. Nun ist es wegen kostspieliger Visa nicht mehr ohne Weiteres möglich, zum Arbeiten nach Großbritannien zu kommen.