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Heißer Draht zur Downing Street: Was macht König Charles mit der "Red Box"?

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Ganz natürlich: Charles bei der Büroarbeit.

(Foto: dpa)

Als neuer König übernimmt Charles III. alle Pflichten seiner verstorbenen Mutter. Der regelmäßige Austausch mit der Regierung gehört selbstverständlich dazu. Die traditionelle Kommunikationsmethode hat sich dabei seit mehr als 100 Jahren nicht verändert.

Mit seinem neuen Amt kommen auch neue Pflichten auf den britischen König Charles III. zu. Nun hat er sich erstmals beim Lesen von Regierungsdokumenten aus der berühmten Red Box ablichten lassen. Der Monarch, der mit dem Tod seiner Mutter Elizabeth II. am 8. September automatisch deren Nachfolge antrat, ist auf dem vom Palast veröffentlichten Bild an einem reich verzierten Schreibtisch im Buckingham-Palast zu sehen.

Die "rote Kiste" mit den Regierungsdokumenten steht auf einem gepolsterten Möbelstück neben dem Tisch. Heraus schauen verschiedene Papiere mit Stempeln und handschriftlichen Vermerken. Im Hintergrund ist ein Schwarz-Weiß-Foto von den Eltern des Königs, Queen Elizabeth und Prinz Philip, zu erkennen.

Die rote Box ist eine Art heißer Draht zur Downing Street, wo die britische Premierministerin sitzt. Der britische Monarch wird täglich mit Informationen über wichtige Geschehnisse und Tätigkeiten der Regierung informiert. Auch Gesetze, die unterschrieben werden müssen, damit sie in Kraft treten können, werden in den abschließbaren roten Kisten vom Luxushersteller Barrow Hepburn & Gale transportiert.

Während alle Regierungsboxen mit dem königlichen Schriftzug versehen sind, trägt die persönliche Box der Königin die Aufschrift "The Queen". Der König wird eine eigene Prägung haben. In Bezug auf die Geschichte der Bax teilte der Hersteller mit, dass sich die Rolle der Box im Regierungsprozess "seit über einem Jahrhundert nicht verändert hat".

Aktentasche voller Blutwurst

Für die ikonische rote Farbe gebe es laut Hersteller zwei Theorien. Der gemeinhin akzeptierte Grund gehe auf Prinz Albert, den Gemahl von Königin Victoria zurück, der die Farbe bevorzugt haben soll, da sie im Wappen seiner Familie, dem Haus Sachsen-Coburg und Gotha, prominent verwendet wurde.

Der kuriose zweite Erklärungsansatz geht bis ins 16. Jahrhundert und auf Queen Elizabeth I. zurück. Queen-Abgesandter Francis Throckmorton überreichte damals dem spanischen Botschafter, Bernardino de Mendoza, eine speziell angefertigte rote Aktentasche, die mit Blutwurst (Black Pudding) gefüllt war. Weil die Aktion als offizielle Mitteilung der Königin angesehen wurde, galt die Farbe Rot fortan als offizielle Staatsfarbe.