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Heute Zapfenstreich - Diese Lieder wünscht sich Lambrecht zum Abschied

Und tschüss!

Im Bendlerblock versammeln sich am Dienstagabend die Crème de la Crème der Verteidigungsbranche und der Politik, um die glücklose Ex-Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (54, SPD) mit einem Großen Zapfenstreich (das protokollarisch höchste Militärzeremoniell der Bundeswehr) zu verabschieden.

Vor Lambrecht wurden erst drei Frauen mit dieser Form militärischer Ehren aus dem Amt verabschiedet: die Verteidigungsministerinnen Ursula von der Leyen (64) und Annegret Kramp-Karrenbauer (60) sowie Bundeskanzlerin Angela Merkel (68, alle CDU).

Verteidigungsminister Boris Pistorius (63, SPD) lud zur Zeremonie für seine Vorgängerin. Auf der Gästeliste stehen u.a. ranghohe Militärs, ehemalige Generäle und das gesamte Ampel-Kabinett.

Ein Ausriss aus dem Einladungsschreiben

Foto: Bundesministerium der Verteidigung

Die Sozialdemokratin durfte sich für ihren Abschied drei Lieder wünschen, die der Stabsmusikkorps der Bundeswehr für sie spielte: „Niemals geht man so ganz“ von Trude Herr und Jürgen Fritz, den Hessischen Fahnenmarsch (von Landgraf Ludwig VIII. von Hessen-Darmstadt 1732 komponiert) und „Marsch des hessischen Kreis-Regiments und des Regiments Landgraf“ soll sie laut „Media Pioneer“ eingereicht haben. Damit lässt die Hessin den Innenhof des Verteidigungsministeriums in Tönen aus ihrer Heimat erklingen.

Die Sozialdemokratin hatte nach 13 Monaten im Amt und zahlreichen Pannen im Januar hingeworfen. So hatte sie beispielsweise mit einem Helikopter-Flug (mit ihrem Sohn an Bord) zu einem Antennenfeld für Irritation gesorgt, da sich der Verdacht nicht ausräumen ließ, sie habe den Bundeswehr-Standort nur besucht, um es nicht mehr so weit nach Sylt zu haben, wo sie anschließend Urlaub machte.

Im Bundestagsplenum erntete sie Spott, als sie erklärte, dass der Flugabwehrkanonenpanzer Gepard kein Panzer sei. Genauso sorgte ihr Silvester-Video für Aufregung. Es war nicht nur handwerklich schlecht gemacht, sondern ließ auch Empathie gegenüber den Menschen in der Ukraine vermissen.

Auch innerhalb der Truppe gab es Enttäuschung über die oberste Chefin, auch, weil man sich vernachlässigt fühlte. Nachbestellungen für an die Ukraine abgegebene Militärgüter wurden unter ihrer Führung – trotz dafür zur Verfügung stehenden Haushaltstopfes – kaum auf den Weg gebracht.

Die Ursprünge des Zapfenstreichs liegen in der Zeit der Landsknechte des 16. Jahrhunderts. Damals gab ein Truppenführer in Gasthöfen und Tavernen mit einem Streich auf die Zapfen der Getränkefässer den Beginn der Nachtruhe bekannt – daher der Name „Zapfenstreich“.

Danach durften die Wirte nicht mehr an die Soldaten ausschenken. Im Laufe der Jahrhunderte wurde dieses Signal durch Trompeten-, Flöten- und Trommelspiel musikalisch angereichert.

Das Zeremoniell entstand in seiner heutigen Form im frühen 19. Jahrhundert in der Zeit der Befreiungskriege, als das Ritual durch ein kurzes Abendlied und dann auch um ein Gebet ergänzt wurde.

Der Große Zapfenstreich der Bundeswehr besteht heute aus dem „Locken“ der Spielleute, dem Auftritt des Musikkorps und der berittenen Truppen, einem Gebet und der Nationalhymne.