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Hinter Portugal bei WM weiter: Super-Solo in der 91. Minute löst Südkoreas Ekstase aus

Hinter Portugal bei WM weiter Super-Solo in der 91. Minute löst Südkoreas Ekstase aus

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Portugal verspielte eine Führung.

(Foto: AP)

Ein Sieg muss her für Südkorea, um noch eine Chance aufs WM-Achtelfinale zu haben. Gegner Portugal ist schon weiter - und lässt sich in der Nachspielzeit überrumpeln. Superstar Heung-min Son dribbelt erfolgreich und spielt den Pass ins Glück. Denn Uruguay verzweifelt im Parallelspiel.

Die Mitspieler von Cristiano Ronaldo waren diesmal nur zweite Wahl, Südkorea nahm die Vorlage dankend auf: Gegen eine 1-B-Auswahl von Portugal gelang den Asiaten und ihrem portugiesischen Trainergespann in beinahe letzter Minute der dringend benötigte Sieg, mit dem 2:1 (1:1) gegen den Europameister von 2016 fiel er im Vergleich mit Uruguay auch genau in der richtigen Höhe aus. Südkorea zieht damit als Gruppenzweiter hinter Portugal ins Achtelfinale ein.

Der spätberufene Ricardo Horta brachte die Mannschaft von Fernando Santos, bei der WM 2018 in Russland im Achtelfinale an Uruguay gescheitert, früh in Führung (5.). Südkorea kam danach zum Ausgleich durch Young-Gwon Kim (27.). Der goldene Schuss gelang dann Hee-Chan Hwang (90.+1) nach einem beeindruckenden Sololauf von Heung-min Son, der an der Mittellinie gestartet war und den Torschützen mit einem Steckpass freispielte. Es war ein seltener Sieg: Von den vergangenen elf WM-Spielen hatten der WM-Vierte von 2002 lediglich das entscheidende Gruppenspiel 2018 gegen Deutschland gewonnen.

Portugal war bereits für das Achtelfinale qualifiziert, Trainer Fernando Santos nahm sich daher die Freiheit, seine Mannschaft auf gleich sechs Positionen zu verändern. Ronaldo blieb von der Rotation selbstverständlich verschont. Zu den Profiteuren gehörte Horta, der acht Jahre nach seinem ersten Länderspiel und sechs Monate nach seinem zweiten diesmal zu seinem siebten kam. Er machte das Beste daraus.

Ronaldo verpasst fliegend den Rekord von Eusebio

Südkorea? Musste sich nun erst recht etwas einfallen lassen. Genau genommen Co-Trainer Sergio Costa. Denn Chefcoach Paulo Bento, Portugiese, ehemaliger Nationalspieler und Portugals Nationaltrainer von 2010 bis 2014, saß auf der Tribüne: Nach dem 2:3 gegen Ghana hatte ihn Schiedsrichter Anthony Taylor, den er bestürmt und angebrüllt hatte, als ersten Trainer der WM-Geschichte mit einer Roten Karte bestraft.

Costas Anweisungen nach dem Rückstand fruchteten jedenfalls. Südkorea erhöhte das Tempo, hatte beim Ausgleich aber auch ein bisschen Glück, dass der Ball nach einer Ecke am Rücken von Ronaldo abprallte und Torschütze Kim vor die Füße fiel.

Der Ausgleich schien den Portugiesen wieder Beine zu machen. Allerdings fehlte der 1-B-Auswahl die Kreativität von Bruno Fernandes und Bernardo Silva. Ronaldo wurde selten in eine gefährliche Position gebracht, mit einem Flugkopfball war er aber nahe dran an einem Treffer, der ihn auf eine Stufe mit dem legendären Eusebio als portugiesischer Rekordtorschütze (9) gestellt hätte (42.).

Ronaldo durfte nach 65 Minuten dann vom Feld, musste aber mit ansehen, wie seine Mitspieler das Spiel endgültig aus der Hand gaben. Südkorea drängte auf das dringend benötigte Siegtor, lange aber fehlten Durchschlagskraft und Präzision beim Abschluss. Doch dann kam Hwang.