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Höchster Verdienstorden: Merkel bekommt gleiche Auszeichnung wie Kohl und Adenauer

Höchster Verdienstorden Merkel bekommt gleiche Auszeichnung wie Kohl und Adenauer

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Das "Großkreuz in besonderer Ausfertigung" erhielten vor Merkel nur Konrad Adenauer (1954) und Helmut Kohl (1998).

(Foto: picture alliance/dpa)

Kürzlich sorgt der frühere Bundestagspräsident Schäuble noch damit für Aufsehen, weil er Ex-Kanzlerin Merkel nicht in einer Aufzählung großer Kanzler wie etwa Kohl nennen will. Die höchstmögliche Auszeichnung des Landes stellt sie nun sogar offiziell in eine Reihe mit ihren Vorgängern.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verleiht der früheren Kanzlerin Angela Merkel am 17. April die höchstmögliche Auszeichnung des Landes. Zuvor hatte der "Stern" darüber berichtet. Das "Großkreuz in besonderer Ausfertigung" erhielten vor Merkel nur Konrad Adenauer (1954) und Helmut Kohl (1998). Steinmeier stellt Merkel damit quasi offiziell in eine Reihe mit ihren bedeutenden Vorgängern, was wegen der Kritik an ihrer Russland-Politik für Debatten sorgen dürfte.

Der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hatte erst vor einigen Wochen für Aufsehen gesorgt, weil er Merkel nicht in die Aufzählung der großen Kanzler wie Adenauer, Brandt und Kohl einfügen wollte. "Das ist vielleicht noch zu früh, um das abschließend zu beurteilen", sagte Schäuble damals dem "Handelsblatt".

Dem "Stern" liegt auch die Liste mit den Einladungen zu der Zeremonie im Schloss Bellevue vor: In Absprache mit Steinmeier hat Merkel ihren Ehemann Joachim Sauer, dessen Sohn Daniel und ihre Geschwister Irene und Marcus Kasner sowie politische Weggefährten und Freunde eingeladen. So gingen in diesen Tagen bereits entsprechende Schreiben an ihre früheren Kanzleramtschefs Thomas de Maizière, Ronald Pofalla, Peter Altmaier und Helge Braun, die frühere Bildungsministerin Annette Schavan und Merkels ersten SPD-Vizekanzler Franz Müntefering.

Auf der Einladungsliste stehen zudem Merkels langjährige engste Mitarbeiterinnen Beate Baumann und Eva Christiansen sowie ihr früherer Regierungssprecher Steffen Seibert, heute Botschafter in Israel. Der ehemalige Unions-Fraktionschef Volker Kauder wäre ebenfalls eingeladen worden, ist aber dem Vernehmen nach verhindert. Die Teilnahme von Ursula von der Leyen ist noch offen. Aus der aktuellen CDU-Führung steht niemand auf der Liste, gleiches gilt für die CSU und Merkels Koalitionspartner zwischen 2009 und 2013, die FDP.

Ebenfalls eingeladen ist neben dem DDR-Bürgerrechtler und späteren CDU-Politiker Rainer Eppelmann sowie dem Schauspieler und engen Merkel-Freund Ulrich Matthes auch Jürgen Klinsmann. Er war 2006, dem ersten vollen Amtsjahr Merkels, Bundestrainer während der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland. Klinsmann arbeitet heute als Nationaltrainer in Südkorea. Außerdem hat Merkel vier renommierte Wissenschaftler eingeladen: die Historiker Neil MacGregor und Karl Schlögel, den Kunsthistoriker Horst Bredekamp und den Chemiker Helmut Schwarz.