Germany
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

Huthis lehnen Verlängerung ab: Waffenruhe in Jemen läuft aus

289737527.jpg

Die Huthis lehnten Vorschläge über eine Verlängerung der Waffenruhe ab.

(Foto: picture alliance/dpa)

Seit Jahren leidet die Bevölkerung im Jemen unter einem Krieg, den ein von Saudi-Arabien geführtes Militärbündnis gegen die Huthi-Rebellen führt. In den letzten sechs Monaten herrscht im Land eine Waffenruhe, die einen deutlichen Rückgang der Gewalt mit sich bringt. Doch damit ist nun wohl vorbei. Die Verhandlungen über eine Verlängerung der Feuerpause laufen ins Leere.

Die Verhandlungen über eine verlängerte Waffenruhe im Jemen sind nach Angaben der Vereinten Nationen vorerst gescheitert. Der UN-Sonderbeauftragte für den Jemen, Hans Grundberg, zeigte sich enttäuscht, wollte aber weiter für eine Einigung werben. "Ich werde meine unablässigen Bemühungen fortsetzen, mit den Parteien auf eine rasche Einigung über den Weg vorwärts hinzuarbeiten", teilte er mit. "Eine verlängerte und erweiterte Waffenruhe hätte der Bevölkerung entscheidende Vorteile verschafft." Grundbergs Mitteilung kam mehrere Stunden nach Ablauf der Waffenruhe.

In dem Land auf der Arabischen Halbinsel kämpft ein von Saudi-Arabien geführtes Militärbündnis an Seite der Regierung gegen die Huthis, die weite Teile des Nordens samt der Hauptstadt Sanaa kontrollieren. Riad betrachtet sie als verlängerten Arm seines Erzfeinds Iran. Die Waffenruhe zwischen der Regierung und den Huthis war Anfang April für zunächst zwei Monate in Kraft getreten und im Juni sowie im August verlängert worden. Zuvor hatte es seit 2016 keine Feuerpause im Jemen mehr gegeben.

Grundberg hatte versucht, diesmal eine Verlängerung um sechs Monate zu erreichen und diese an zusätzliche Bedingungen zu knüpfen. Unter anderem geht es um die Öffnung wichtiger Straßen in Tais im Südwesten, Mittel zur militärischen Deeskalation und die Freilassung von Gefangenen. Die Hoffnung war auch, die Feuerpause in einen dauerhaften Waffenstillstand zu verwandeln.

Huthis: Waffenruhe leitet "keinen Friedensprozess" ein

Die jemenitische Regierung teilte am Samstag mit, sie habe einen Vorschlag für eine Verlängerung von Grundberg erhalten und werde diesen "positiv behandeln". Den Rebellen warf die Regierung zugleich vor, ihre Verpflichtungen im Rahmen der Waffenruhe nicht eingehalten zu haben.

Die Huthi-Rebellen lehnten Vorschläge über eine Verlängerung am Sonntag ab, weil diese "keinen Friedensprozess" einleite. Der Oberste Rat der Huthis teilte nach einem Treffen in der Hauptstadt Sanaa mit, dass der Vorschlag den Forderungen der Aufständischen nicht gerecht werde: "Das jemenitische Volk wird sich nicht von falschen Versprechen täuschen lassen".

UN-Generalsekretär António Guterres hatte die Konfliktparteien am Freitag aufgerufen, diese Gelegenheit für eine Verlängerung unbedingt zu nutzen. Die Waffenruhe habe zur "längsten Phase relativer Ruhe seit Kriegsbeginn" geführt. Unter den greifbaren Erfolgen für die notleidende Bevölkerung seien ein deutlicher Rückgang der Gewalt und landesweit weniger zivile Opfer gewesen.