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Ilja Jaschin: Kremlkritiker zu langer Haftstrafe verurteilt

Ilja Jaschin in einem Glaskäfig im Gerichtssaal (Foto vom 29. November)

Ilja Jaschin in einem Glaskäfig im Gerichtssaal (Foto vom 29. November)

Foto: Alexander Zemlianichenko / dpa

Ihm wurde vorgeworfen, »falsche Informationen« über die russische Armee verbreitet und zum Hass angestiftet zu haben: Dafür hat ein Gericht in Moskau den Kremlkritiker Ilja Jaschin zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt. Ihm wurde auf Grundlage von Gesetzesartikeln der Prozess gemacht, die kurz nach Beginn der Offensive in der Ukraine eingeführt wurden.

Jaschin verfolgte die Verhandlung in einem Glaskäfig im Gerichtssaal. Die Staatsanwaltschaft warf ihm vor, Russland beträchtlichen Schaden zugefügt und politische Spannungen verstärkt zu haben, während russische Soldaten in der Ukraine kämpfen würden.

Video über Massaker von Butscha

Jaschin war im Juni in einem Moskauer Park festgenommen worden, nachdem er in einem YouTube-Video über den »Mord an Zivilisten« im ukrainischen Butscha gesprochen hatte. Er sprach von einem Massaker. Auf seinem Youtube-Kanal folgen ihm 1,3 Millionen Menschen. In Butscha, einem Vorort Kiews, hatten russische Soldaten Hunderte Zivilisten erschossen (die Hintergründe dazu lesen Sie hier  ).

Jaschin ist einer der letzten noch in Russland verbliebenen Kritiker der Regierung, der seine Meinung auch öffentlich kundtut. Dies tat er auch nach seiner Festnahme weiterhin. Jaschin gilt als Verbündeter des inhaftierten Oppositionsführers Alexej Nawalny und stand auch dem Oppositionspolitiker Boris Nemzow nahe, der 2015 in der Nähe des Kreml ermordet worden war.

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Nawalny schrieb auf Twitter, es handle sich um ein weiteres »schamloses und gesetzloses« Urteil eines Putin-Gerichts. Es werde aber Jaschin nicht zum Schweigen bringen.

Bei einer Gerichtsanhörung im vergangenen Monat hatte Jaschin gesagt, er sei bereit, »mit meiner Freiheit zu bezahlen«, um im Land zu bleiben. Bei einem anderen Gerichtstermin wandte er sich an den russischen Präsidenten Wladimir Putin und sagte, dieser sei »für diese Schlächterei« verantwortlich. Zugleich appellierte er an Putin, dieser solle »diesen Wahnsinn beenden«.