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Im Topspiel gegen Dortmund: Tuchel verpasst FC Bayern "sehr unfaire Aufstellung"

Im Topspiel gegen Dortmund Tuchel verpasst FC Bayern "sehr unfaire Aufstellung"

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Mit Thomas Müller konnte Thomas Tuchel in dieser Woche arbeiten - die Bayern-Ikone wurde überraschend nicht von Bundestrainer Hansi Flick für die Länderspiele berücksichtigt.

(Foto: IMAGO/Philippe Ruiz)

Seine Startelf für das Bundesliga-Topspiel verrät Thomas Tuchel noch nicht. Der neue Trainer des FC Bayern geht ohnehin davon aus, keine faire Auswahl treffen zu können - was er simpel begründet. Immerhin ist der Kader der Münchner mit zwei Ausnahmen wieder vollständig.

Knapp eine Woche ist Thomas Tuchel jetzt Trainer des FC Bayern. Das klingt nach ausreichend Zeit, um sich mit der Mannschaft vertraut zu machen, Gespräche mit den Spielern zu führen und sich im Training einen Überblick zu verschaffen, wer gerade gut in Form ist und wer noch Luft nach oben hat. Nicht so bei Tuchel. Der trat seinen neuen Job als Nachfolger des geschassten Julian Nagelsmann inmitten der Länderspielpause an, während also ein Großteil der Münchner Fußballer bei ihren Nationalteams weilte. Das sorgt bei dem 49-jährigen Hoffnungsträger des Bundesliga-Zweiten für etwas Unwohlsein bei der Personalauswahl.

"Es wird gegen den BVB eine sehr unfaire Aufstellung werden", sagte Tuchel in der Pressekonferenz vor dem Spitzenspiel gegen Tabellenführer Borussia Dortmund (Samstag, 18.30 Uhr/Sky und im Liveticker bei ntv.de), um dann auch gleich zu erklären, was er damit meinte. "Ich habe teilweise sehr wenige Argumente, um jemanden aufzustellen oder draußen zu lassen", so Tuchel. Schließlich fehlten in der Vorbereitung auf das Topduell dieses 26. Spieltags zahlreiche Stammkräfte, weil sie mit ihrer jeweiligen Länderauswahl unterwegs waren. Erst an diesem Freitag war der Kader des FC Bayern wieder komplett.

"Das werde ich der Mannschaft auch so sagen", kündigte Tuchel an, der nach eigener Aussage beim deutschen Dauermeister jetzt "sehr viele Spieler" anleitet, "die ich immer schon trainieren wollte". Zur taktischen Ausrichtung und zur Startelf wollte Tuchel nichts sagen, obwohl er sich eine knappe Dreiviertelstunde und damit erfreulich ausführlich den Fragen der Öffentlichkeit stellte. "Die kann ich natürlich nicht verraten", sagte er vor dem wegweisenden Aufeinandertreffen, der Dortmund die Chance eröffnet, mit dem ersten Bundesliga-Sieg in München seit April 2014 den Vorsprung auf vier Punkte auszubauen. Seit jenem 3:0-Auswärtserfolg damals, noch mit Trainer Jürgen Klopp, war für den BVB beim FCB nichts zu holen. Acht Niederlagen - darunter ein 0:6, ein 0:5, ein 1:5 und 0:4 - gab es seitdem, wenn es um Punkte ging.

Tuchel gibt klares Ziel für den Samstagabend vor

Der Trainerwechsel beim FC Bayern erschwert auch den Schwarz-Gelben die Vorbereitung, wie Edin Terzić erklärte. Schließlich wüssten sie in Dortmund "nicht genau, inwieweit Thomas Tuchel anknüpfen wird an das, was Julian Nagelsmann gespielt hat in den letzten Wochen", so der BVB-Coach, "oder ob er da komplett eine neue Idee reinbringt".

Tuchel allerdings deutete an, keinen radikalen Wandel anzustreben bei seinem Bayern-Debüt. Es werde "keinen großen Wechsel in der Systematik und den Abläufen geben", sagt er. Personell muss er nur auf Mathys Tel (Muskelfaserriss) und den Langzeitverletzten Lucas Hernández (Kreuzbandriss) verzichten. Die zuletzt angeschlagenen Eric Maxim Choupo-Moting und Jamal Musiala sind laut Tuchel ("Wir können aus dem Vollen schöpfen") einsatzbereit.

Der 49-Jährige, der den FC Bayern nach der Nagelsmann-Demission zum Triple aus Meisterschaft, DFB-Pokal und Champions League führen soll, hat trotz der Umstände "eine sehr positive Energie" ausgemacht - und als klares Ziel formuliert, dass nur der Sieg zählt: "Wir wollen die Tabellenführung zurück." Gelingt das wie beim heutigen Bundestrainer Hansi Flick, der in seine Zeit als Münchner Chefcoach einst mit jenem oben erwähnten 4:0-Heimsieg gegen Dortmund gestartet war, dürfte das Sammeln der noch fehlenden Trainingseindrücke deutlich entspannter verlaufen. Viel Zeit ist aber ohnehin nicht, weil schon am Dienstag (20.45 Uhr im Liveticker bei ntv.de) mit dem DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den SC Freiburg die nächste wegweisende Herausforderung wartet.