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Immobilien: Was man bei der Auflösung eines Haushaltes beachten muss

Es gibt viele Gründe, einen Haushalt aufzulösen. Sie alle kosten vor allem eines: viel Kraft. Wer sich gut informiert, bevor er entrümpelt oder entrümpeln lässt, kann Zeit und Kosten sparen

Einen Haushalt auflösen ist harte Arbeit – gerade für Angehörige. Denn abgesehen von dem enormen Aufwand, der gerade bei der Räumung eines größeren Familienhauses entsteht, können auch schmerzliche Erinnerungen wach werden, wenn Möbel auseinandergeschraubt oder Gegenstände wie Geschirr, Bücher oder Fotos aussortiert werden. Gründe für eine Haushaltsauflösung sind oftmals der Tod eines Familienmitgliedes oder dessen Umzug in ein Alten- und Pflegeheim. Belasten die Erinnerungen sehr, kann es sinnvoll sein, einen Dritten mit der Entrümpelung der vertrauten Umgebung zu beauftragen.

Doch bevor es mit dem Ausmisten losgeht, sollten sich Angehörige im Haushalt einen Überblick verschaffen: Was ist an Mobiliar vorhanden und in welchem Zustand ist es? Gibt es Wertgegenstände im Haus, etwa Schmuck, Sammlerstücke oder Kunst, die sich noch verkaufen lassen und vielleicht sogar einen guten Preis erzielen könnten? Wer sich hinsichtlich des Wertes eines Gegenstandes unsicher ist, sollte, wenn möglich, einen Experten zu Rate ziehen. So lässt sich vermeiden, dass wertvolle Gegenstände im Sperrmüll landen. Sind Möbel und Sitzgarnituren noch in einem guten Zustand, können sie Freunden, Nachbarn oder Bekannten angeboten werden – vielleicht auch gegen eine kleine Spende.

Woran Hinterbliebene oder Angehörige auch immer denken sollten: Insbesondere dann, wenn der Haushalt einer Person älteren Jahrgangs gehörte, könnte Bargeld in der Wohnung oder im Haus versteckt sein. Mögliche Verstecke wie Schubladen, Vasen oder Porzellan sollten vor einer Entrümpelung daher immer auf Bargeld untersucht werden.

Augen auf bei der Firmenwahl

Wer aus emotionalen, zeitlichen oder anderen Gründen nicht selbst entrümpeln kann oder will, sondern Profis entrümpeln lässt, sollte bei der Firmenwahl genau hinsehen. Denn so wie überall gibt es auch unter den Entrümplern schwarze Schafe, die ihre Kunden mit leeren Werbeversprechen über den Tisch ziehen. Häufig locken sie mit kostenloser Haushaltsauflösung, die großes Interesse weckt. Wer spart sich nicht gern Aufwand und Kosten in drei- bis vierstelliger Höhe? Der Haken dabei: Entrümpelt wird meist nur dann kostenlos, wenn sich der Hausrat auch gewinnbringend weiterverkaufen lässt. Ist dies nicht der Fall, flattert im schlimmsten Fall eine hohe Rechnung ins Haus.

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Um unseriöse von seriösen Unternehmen voneinander zu unterscheiden, sollten Angehörige daher auf folgende Kriterien achten: Bietet die Firma eine unverbindliche und kostenlose Besichtigung des Hauses oder Wohnung an? Verfügt sie über eine Haftpflichtversicherung? Und mindern Möbel oder andere Gegenstände, die sich noch weiter verwerten oder verkaufen lassen, den Endpreis? Auch Festpreise gibt bei seriösen Firmen in der Regel nicht: Sie berechnen den Preis erst nach Besichtigung des Hauses oder der Wohnung individuell. 

Was die Kosten treibt

Faktoren, die die Kosten beeinflussen, sind insbesondere die Fläche und Anzahl der Räume der Wohnung oder des Hauses. Grundsätzlich gilt: Je größer der Haushalt, desto teurer die Entrümpelung. So kostet die Auflösung eines Hauses mit einer Wohnfläche von 100 Quadratmetern durchschnittlich 2400 Euro. Soll eine Wohnung mit einer Fläche von 50 Quadratmetern entrümpelt werden, müssen Angehörige im Durchschnitt mit Kosten in Höhe von 920 Euro rechnen.

Aber auch die Menge und der Zustand des Hausrates beeinflussen den Preis. Verfügt das 100-Quadratmeter-Haus über wenig Hausrat, sinkt der Preis um etwa 500 Euro. Ist hingegen viel Hausrat zu entsorgen, steigt der Preis durchschnittlich auf 3800 Euro. Bei der halb so großen Wohnung kostet die Entrümpelung hingegen mehr als doppelt so viel, wenn viel Hausrat vorhanden ist, insgesamt etwa 1757 Euro. Weniger Hausrat wirkt sich in kleinen Wohnungen hingegen weniger stark aus: Der Preis sinkt lediglich um durchschnittliche 160 Euro. Weist ein Haushalt extrem viel Hausrat und Verschmutzungen auf, wie etwa in Messie-Haushalten, wird es besonders teuer. Für eine Zwei-Zimmer-Wohnung ist durchschnittlich mit 3000 Euro und mehr zu rechnen.

Nicht vergessen: Verträge zeitnah kündigen

Ist die Wohnung oder das Haus dann besenrein, ist für Angehörige aber noch nicht Schluss. Und das, was dann noch auf der To-do-Liste steht, können professionelle Entrümpler nicht übernehmen. Alle Verträge oder Verpflichtungen, die für den Haushalt bestehen, etwa der Mietvertrag, Verträge mit Energieversorgern über Strom, Wasser und Gas, Hausrat- und Gebäudeversicherungen, Zeitungsabonnements oder der Rundfunkbeitrag müssen zeitnah gekündigt, beglichen oder abgemeldet werden. In der Regel gilt für Angehörige eine Frist von zwei Wochen.

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