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Inspiration für Habeck-Reise: Deutsche Wirtschaft sieht großes Potenzial in Afrika

Inspiration für Habeck-Reise Deutsche Wirtschaft sieht großes Potenzial in Afrika

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Neue Lieferanten, Standorte und Märkte - Afrika könnte das alles bieten.

(Foto: REUTERS)

Die Erfahrungen mit China und Russland lassen andere Handelspartner inzwischen sehr viel attraktiver erscheinen. Wirtschaftsminister Habeck reist nach Afrika. Große Erwartungen der deutschen Wirtschaft begleiten ihn.

Die deutsche Wirtschaft sieht großes Potenzial in einem Ausbau des Handels mit Afrika. Der Präsident des Außenhandelsverbands BGA, Dirk Jandura, sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Der afrikanische Kontinent ist für uns der Kontinent der Chancen. Er entwickelt sich in Teilen schneller und dynamischer als alle anderen Weltregionen und hat daher ein großes Potenzial. Seine Bedeutung als verlässlicher und langfristiger Handelspartner für Deutschland und Europa steigt."

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bricht heute zu einer mehrtägigen Reise nach Namibia und Südafrika auf. Der Grünen-Politiker wird von einer Wirtschaftsdelegation begleitet. Die deutsche Industrie spricht sogar von einem "Neustart".

Wolfgang Niedermark, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Deutschen Industrie, sagte: "Afrika gewinnt für Deutschland rasant an strategischer und wirtschaftlicher Bedeutung." Der Kontinent sei entscheidend, um die ausgeprägte Abhängigkeit einzelner Branchen von asiatischen Absatzmärkten zu reduzieren. "Gleichzeitig ist er Schlüssel für viele Rohstoffe und grünen Wasserstoff. Dies ermöglicht neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit auf Augenhöhe."

Konkurrenz mit China

Jandura hofft auch auf die Erschließung neuer Märkte. "Wir brauchen weltweit mehr Handelspartner, hier bieten sich den afrikanischen Ländern viele Chancen, sich als Partner zu etablieren. Es ist aber notwendig, dass wir den Schwerpunkt der Zusammenarbeit von der Entwicklungshilfe hin zur nachhaltigen wirtschaftlichen Förderung des gesamten Kontinentes legen." DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier sagte der dpa, angesichts von Lieferengpässen, Rohstoffmangel und Protektionismus sei es für viele Unternehmen das Gebot der Stunde, neue Lieferanten zu suchen, Standorte zu erschließen und Märkte zu bearbeiten. "Viele afrikanische Länder bieten sich als alternative Lieferanten von Rohstoffen an, die wir nicht zuletzt für die Energiewende, den Klimaschutz und die Digitalisierung brauchen." Besonderes Potenzial biete "grüner Wasserstoff", sagte Treier.

Bei einem in Namibia bereits gestarteten Projekt solle die Beteiligung von deutscher Seite gefestigt werden. "Derartige Projekte müssen jedoch rasch vorangetrieben werden und dürfen nicht mit zu viel Bürokratie oder Berichtspflichten überlastet werden. Denn zur gleichen Zeit baut zum Beispiel China in Afrika seine Geschäftsverbindungen mit flankierenden Lockangeboten für die afrikanischen Partner aus."