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Iran: Sicherheitskräfte gehen offenbar mit Gewalt gegen Studenten vor

In den Straßen von Teheran: Trotz vieler Todesfälle und Festnahmen gehen die Demonstrationen gegen das Regime in Iran weiter

In den Straßen von Teheran: Trotz vieler Todesfälle und Festnahmen gehen die Demonstrationen gegen das Regime in Iran weiter

Foto: STR / EPA

In der iranischen Hauptstadt Teheran sind Sicherheitskräfte örtlichen Medienberichten zufolge mit Gewalt gegen Studierende vorgegangen. In der Nacht zu Montag riegelten Polizisten und Milizen den Campus der renommierten Scharif-Universität nach Protesten ab. Auch mehrere Professoren der Elite-Universität sollen nach Angaben des iranischen Nachrichtenportals »Emtedad« verprügelt worden sein.

Seit Beginn der landesweiten Proteste in Iran demonstrierten Studierende an zahlreichen Universitäten gegen die Führung der islamischen Republik und ihren repressiven Kurs. Die Behörden sagten daraufhin in vielen Städten Vorlesungen ab. Auch an der Scharif-Uni wurden alle Vorlesungen ab Montag bis auf Weiteres ausgesetzt.

Tausendfach in den sozialen Medien geteilte Videos, deren Echtheit zunächst nicht verifiziert werden konnte, zeigten eine starke Präsenz von Sicherheitskräften. Viele Menschen warfen den Milizen im Internet vor, mit Gewalt und scharfer Munition gegen Studierende vorzugehen. Dutzende Autofahrende sollen die Straßen rund um den Campus blockiert haben, um Sicherheitskräfte aufzuhalten. Es soll viele Festnahmen geben. Die Staatsmedien sprachen unterdessen von einer ruhigen Lage und warfen den Medien im Ausland vor, Lügen zu verbreiten.

Auslöser der Demonstrationen ist der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini vor gut zwei Wochen. Die Sittenpolizei hatte sie wegen ihres angeblich »unislamischen Outfits« festgenommen. Was mit Amini danach geschah, ist unklar. Die Frau fiel ins Koma und starb am 16. September in einem Krankenhaus.

Seit dem Tod der jungen Frau demonstrieren landesweit Tausende Menschen gegen den repressiven Kurs von Regierung und Sicherheitskräften sowie gegen das islamische System.

Deutschland bringt Iran-Sanktionen auf den Weg

Wie der SPIEGEL aus Diplomatenkreisen erfuhr, hat die Bundesregierung gemeinsam mit den Regierungen Frankreichs, Dänemarks, Spaniens, Italiens und Tschechiens Vorschläge für neue EU-Sanktionen gegen den Iran eingebracht. Demnach sollen insgesamt 16 Personen, Organisationen und Einrichtungen mit Strafen belegt werden.