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Italien-Wahl nach Regionen: Meloni siegt im Süden

Salvinis rechtsextremer Lega ist es 2018 aber nicht gelungen, sich auch südlich von Mailand durchzusetzen. In vielen Regionen kam er kaum über 10 Prozent. Meloni konnte hier mit ihrem Anti-Establishment-Auftreten offenbar mehr überzeugen als die Lega, der auch die Geschichte als Regionalpartei Lega Nord anhängt, die ehemals die Abspaltung des reichen Nordens vom "faulen Süden" propagierte.

Die Fratelli d'Italia konnten sich nun landesweit etablieren. Ein starkes Gefälle zwischen dem wirtschaftlich stärkeren Norden und dem ärmeren Süden lässt sich dabei nur bedingt feststellen. In Kalabrien, der südlichsten Festlandregion, erreichte das Rechtsbündnis 41,3 Prozent – das ist ein Zugewinn von fast 10 Prozent, der ohne große Verluste für die Forza Italia erreicht wurde. Die Fratelli d'Italia liegen dort bei rund 19 Prozent, Salvini schaffte 2018 nur knapp über 5.

Absturz der 5-Sterne-Bewegung

Am schwächsten schnitten die Rechten in der Region Trentino-Alto Adige/Südtirol ab (31,2 Prozent), was sich vor allem mit der Stärke der Südtiroler Volkspartei erklären lässt. Die christdemokratische Regionalpartei versteht sich als Vertreterin der deutschsprachigen Bevölkerung in Südtirol und kommt auf 23,1 Prozent.

Die einzige Niederlage musste Meloni in der Region Kampanien um die Hafenstadt Neapel hinnehmen. Dort ist die Fünf-Sterne-Bewegung mit 34,6 Prozent stärkste Kraft. Es ist ein Ausnahmeerfolg, denn der große Wahlsieger von 2018 musste 2022 die stärksten Verluste unter allen Parteien verzeichnen – die Linkspopulisten unter Giuseppe Conte stürzten von 32,7 auf 15,4 Prozent.

Die Fünf-Sterne-Bewegung hatte die Neuwahlen ausgelöst, nachdem sie der Regierung unter Ministerpräsidenten Mario Draghi im Juli die Unterstützung entzogen hatten.

Exil-Italiener wählen links

Bei den in Deutschland lebenden wahlberechtigten Italienern fällt dagegen der Erfolg der Rechten etwas geringer aus. Der Vorsprung vor dem Mitte-links-Bündnis um die Partito Democratico und den ehemaligen Premierminister Enrico Letta ist hier mit rund zwei Prozent deutlich kleiner als auf nationaler Ebene. In Europa insgesamt liegt das Mitte-links-Bündnis bei den Exil-Italienern mit 31 Prozent sogar vorne.

Bei der Partito Democratico hat sich seit der großen Wahlniederlage 2018 statistisch wenig verändert. Sie liegen erneut bei rund 19 Prozent – Ergebnisse über der 30er-Marke konnte ihr Bündnis nur in den traditionell sozialdemokratisch geprägten Regionen Toskana, Emilia-Romagna und Ligurien einfahren.