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Jerusalem: Zwei Menschen bei erneuten Schüssen verwundet

Nach dem Anschlag in Ostjerusalem: Sorgen vor einer neuen Eskalation der Gewalt im Nahen Osten

Nach dem Anschlag in Ostjerusalem: Sorgen vor einer neuen Eskalation der Gewalt im Nahen Osten

Foto: Ronen Zvulun / REUTERS

Einen Tag nach dem blutigen Angriff in der Nähe einer Synagoge in Ostjerusalem sind bei einem weiteren Schusswaffenangriff nahe der Jerusalemer Altstadt zwei Menschen verletzt worden. In einem Notruf um 10.42 Uhr (09.42 Uhr MEZ) sei von einem Terroranschlag im Viertel Silwan im von Israel annektierten Ostteil die Rede gewesen, teilte der israelische Rettungsdienst Magen David Adom mit. Demnach gab es »zwei Verletzte am Tatort«.

Bei den Opfer soll es sich um zwei Männer im Alter von 23 und 47 Jahren handeln, die am Oberkörper verletzt wurden. Die beiden Männer seien zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht worden, ihr Zustand mittelschwer bis ernst. Medienberichten zufolge handelt es sich um Vater und Sohn. Über den Zustand des Angreifers war zunächst nichts bekannt.

Seit dem ersten Attentat hat die israelische Polizei mindestens 42 Verdächtige festgenommen. Dabei handelte es sich um Verwandte und Nachbarn des Attentäters, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Ob den Festgenommenen zur Last gelegt wird, selbst an dem Anschlag oder dessen Vorbereitung beteiligt gewesen zu sein, blieb offen.

In einer israelischen Siedlung in Ostjerusalem hatte ein Angreifer am Freitag – dem internationalen Holocaust-Gedenktag – nahe einer Synagoge sieben Menschen erschossen. Mehrere Menschen wurden verletzt. Der Attentäter wurde nach Polizeiangaben auf der Flucht getötet. Laut Polizei lebte der 21-Jährige im von Israel annektierten Ostteil von Jerusalem. Nach ersten Erkenntnissen gehörte er weder einer bewaffneten Palästinensergruppe an noch war er in militante Aktivitäten verwickelt.

Die Polizei wurde nach dem Angriff in Höchstalarm versetzt. Israels Polizeichef Kobi Schabtai sprach von »einem der schlimmsten Anschläge der vergangenen Jahre«. Regierungschef Benjamin Netanyahu kündigte »sofortige Gegenmaßnahmen« an.

International löste der Anschlag Sorgen vor einer neuen Eskalation der Gewalt im Nahen Osten aus. Er ereignete sich einen Tag nach einer Razzia der israelischen Armee im palästinensischen Flüchtlingslager Dschenin im Norden des Westjordanlands, bei der neun Palästinenser getötet wurden. Es war nach Uno-Angaben die höchste Opferzahl bei einem einzigen israelischen Einsatz im Westjordanland seit dem Ende der Zweiten Intifada, dem Palästinenser-Aufstand von 2000 bis 2005.

Als Vergeltung wurden am Freitag aus dem Gazastreifen Raketen auf Israel abgefeuert. Die meisten Raketen fing die israelische Armee jedoch mit ihrem Luftabwehrsystem ab. Als Reaktion auf die Raketenangriffe flog Israel seinerseits mehrere Luftangriffe gegen Stellungen der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen. Nach den Luftangriffen war bereits eine weitere Eskalation der Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern befürchtet worden.