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Kahn nicht im Stadion – steht hier die neue Bayern-Führung?

Laut Rekordnationalspieler Lothar Matthäus steht Oliver Kahn beim deutschen Rekordmeister FC Bayern München vor dem Aus als Vorstandsboss. „Man hört sehr viel, dass für Oliver Kahn die Uhr abgelaufen ist, aber hundertprozentig ist es auch nicht. Er ist sehr stark in die Kritik geraten. Viele Leute haben sich mittlerweile so ein bisschen intern gegen ihn ausgesprochen. Ob es die Mehrheit ist, weiß man nicht“, sagte Matthäus in seiner Rolle als Sky-Experte am Rande des Bundesliga-Saisonfinales am Samstag.

Dafür sprechen die Bilder vom Samstag. Beim letzten Saisonspiel der Bayern beim 1. FC Köln war Kahn nicht mehr auf der Tribüne. Dafür saß dort Financhef Christian Dreesen, der als möglicher Kahn-Nachfolger gehandelt wird. Laut BILD ist Kahn gar nicht erst nach Köln gereist. In Bayern-Kreisen hieß es, dass er an einer Sommer-Grippe erkrankt sei. Kahn selbst war für ein Statement zunächst nicht erreichbar.

1. FC Köln v FC Bayern München - Bundesliga

Präsident Herbert Hainer, Sportchef Hasan Salihamidzic und Finanzchef Jan-Christian Dreesen auf der Tribüne in Köln (v.l.)

Quelle: Getty Images/Alexander Hassenstein

Am Dienstag kommt es bei den Bayern zur Aufsichtsratssitzung, wo es zu personellen Konsequenzen nach einer enttäuschenden Saison kommen könnte. Für Matthäus ist das Treffen des Bayern-Gremiums „genauso spannend wie das Spiel in Köln“. Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic stehen nach dem Absturz der Bayern seit Wochen in der Kritik.

Eine titellose Saison für die Bayern sei gefühlt wie ein Abstieg. „Damit kommt man bei Bayern nicht klar. Die Fans sagen auch: So viele Fehler gemacht in den letzten ein, zwei Jahren. Transfers, Entscheidungen, dieses Mia-san-Mia-Gefühl, das kriegt jeder mit“, ergänzte Matthäus.

Zudem stellte er infrage, ob sich der Klub einen großen sportlichen Umbruch leisten könne. Der Einkauf vieler neuer Topstars sei nicht sicher. Zwar hätten die Münchner in ähnlichen Situationen in der Vergangenheit „sehr viel Geld in die Hand genommen und die Probleme beseitigt“, sagte er dem „Spiegel“. Aktuell sei aber die Frage: „Ist dieses Geld jetzt auch da? Nach der Pandemie, nach einigen Jahren ohne durchschlagenden Erfolg in der Champions League? Nach einigen Fehlinvestitionen?“

„So viel Geld für Verteidiger ...“

„Beim FC Bayern stimmt das Gesamtkonstrukt nicht mehr“, sagte Matthäus. Der 62-Jährige setzt darauf, dass sich Ehrenpräsident Uli Hoeneß und der frühere Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge nun in eine mögliche Neuaufstellung des Klubs einmischen. „Uli wird sich mit Rummenigge austauschen. Sie werden über neue Spieler sprechen, vielleicht auch über neues Führungspersonal. Kalle lebt immer noch in München, sie werden auch darüber nachdenken, wie sie dem FC Bayern gemeinsam helfen können“, sagte Matthäus.

Der TV-Experte sieht Fehler in der Transferpolitik der Münchner, die in den vergangenen Jahren große Summen in die Abwehr investierten, für Top-Torjäger Robert Lewandowski vor dieser Saison aber keinen Ersatz verpflichteten. „So viel Geld für Verteidiger auszugeben und keinen Mittelstürmer zu haben, das würde mich nachdenklich machen“, sagte Matthäus.