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Kältewelle erfasst Deutschland: Arktisluft könnte für minus 20 Grad sorgen

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In Kassel liegt bereits viel Schnee.

(Foto: picture alliance/dpa)

Dieser Dezember könnte der kälteste seit vielen Jahren werden. Besonders ab der Monatsmitte kann eine Mischung aus polarer Kaltluft und dicken Schneedecken dafür sorgen, dass die Temperaturen tief ins Minus rutschen. Bereits am kommenden Wochenende wird es frostig.

Obwohl der kalendarische Winter noch nicht begonnen hat, haben Kälte und Schnee in Deutschland Einzug gehalten. Aktuelle Prognosen zeigen, dass es noch wesentlich kälter wird. In der Nacht könnten die Tiefstwerte bis auf -20 Grad fallen.

Relativ klar ist, dass die Temperaturen bis zum Wochenende eisiger werden. Danach wird es besonders spannend. "Ein Teil der Wettercomputer sieht ab dem Wochenende und zur Monatsmitte verbreitet Schnee in Deutschland. Zum Teil mit größeren Schneemengen von 10 bis 20 Zentimetern, selbst im Flachland", sagt Wetterexperte Björn Alexander.

Das Brisante daran: Mit einer Schneedecke können die Temperaturen in der Nacht extrem kalt werden. "Polare Kaltluft und Schnee in Kombination - eine eiskalte Mischung, die unter klarem Himmel gerne mal für Tiefstwerte von -10 bis -20 Grad sorgen kann."

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(Foto: wetter.de)

Die Wetterlage erlaubt es, dass uns eiskalte Luft aus der Arktis erreicht. "Grund für die eiskalte Weichenstellung ist der Polarwirbel. Er schützt uns in Deutschland - wenn er intakt und stabil ist - vor den arktisch kalten Luftmassen. Derzeit ist er aber in zwei Kältezentren zerfallen. Und das öffnet der Arktisluft das Tor nach Europa", sagt Alexander.

Prognose für Weihnachten noch offen

Die letzten beiden Dezember starteten ebenfalls relativ winterlich. Doch nach aktuellem Stand legt der Dezember 2022 noch eine Portion Kälte und Schnee darauf. Einen vergleichbar winterlichen Dezember (in der ersten Monatshälfte) hat es schon länger nicht mehr gegeben: Da muss man schon zehn Jahre zurückblicken, auf den Dezember 2012.

Damals strömte zunächst viel kalte Luft zu uns, in Bautzen wurden am 8. Dezember -22,4 Grad gemessen. Besonders in höheren Lagen hatte sich eine dichte Schneedecke gebildet, in Oberstdorf lagen bis zu 82 Zentimeter Schnee. Doch um die Monatsmitte verdrängte Sturmtief Nicki die Kälte, zu Weihnachten erreichte uns sogar ziemlich milde Luft. Am Ende war der Dezember 2012 dann etwa 0,7 Grad zu warm (im Vergleich mit den Dezembermonaten 1961 bis 1990).

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(Foto: wetter.de)

Eindeutig zu kalt war hingegen der Dezember 2010: Es war der kälteste Dezember seit 1969 mit bis zu -24 Grad (gemessen am 26. Dezember 2010 in Bad Königshofen in Unterfranken). Im Vergleich zum langjährigen Mittel war der Dezember 2010 etwa 4,3 Grad zu kalt.

In den nächsten Tagen geht es weiter mit Kälte und Schnee. Allerdings können wir daraus noch keine sicheren Aussagen zum Weihnachtswetter ableiten. Das Beispiel aus dem Jahr 2012 zeigt, dass ein winterlicher Dezemberstart noch lange keinen Schnee an Weihnachten bedeutet.