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"Kampagne, unter der wir leiden": Barça-Boss präsentiert Verschwörungstheorie

Barcelonas Clubpräsident Joan Laporta.

Joan Laporta will später alles aufklären.

(Foto: Dax/Zuma Press/dpa/Archivbild)

Der FC Barcelona steht vor einem vorentscheidenden Spiel, das den Klub einem großen Titel endlich wieder ganz nahe bringen kann. Doch in den Stunden vor dem "Clasico" gegen den Erzrivalen Real Madrid gibt es mal wieder Ärger abseits des Platzes.

Der FC Barcelona kann am Wochenende einen großen Schritt machen, sportlich endlich mal wieder positive Schlagzeilen zu machen: Der stolze Klub, der in den vergangenen Jahren den eigenen großen Ansprüchen hinterherhechelt, führt die spanische Liga deutlich an - und empfängt am Sonntag Verfolger und Erzrivale Real Madrid zum "Clasico". Ein Sieg des FC Barcelona wäre wohl die Vorentscheidung im Titelrennen.

Doch der FC Barcelona kämpft nicht nur seit Jahren gegen derart massive Finanzprobleme an, dass er sogar den Klubheiligen Lionel Messi unter Tränen wegschicken musste, sondern steht nun auch im Fokus eines Ermittlungsverfahrens: Die Staatsanwaltschaft klagte den Klub an, über viele Jahre mit vielen Millionen Einfluss auf Schiedsrichterentscheidungen genommen zu haben. Klubpräsident Joan Laporta wendete sich nun in dieser Sache an die Fans - und deutet nebulös eine Verschwörung gegen seinen Klub an.

"Die Kampagne, unter der wir leiden, ist kein Zufall und zielt darauf ab, die Mannschaft kurzfristig zu destabilisieren, während ihr Ziel darin besteht, Barcelona mittelfristig zu kontrollieren und zu übernehmen", sagt Laporta in einer Videobotschaft, die über die Kanäle des Klubs verbreitet wurde. Und berichtet von einer Gruppe Verschwörer, die hinter den Vorgängen steckten. "Ich werde Ihnen zu einem späteren Zeitpunkt erklären, wer, warum und wie sie diese Kampagne inszenieren wollen." Man werde sich in der Sache nicht nur verteidigen, sondern: "Wir werden angreifen!"

Enge Beziehung zum Schiri-Funktionär

Mitte Februar hatte der Radiosender Cadena Ser enthüllt, dass die spanischen Justizbehörden bereits vor Monaten Ermittlungen wegen des Verdachts der "Korruption zwischen Privatpersonen" eingeleitet hatten. Der Grund: Zwischen 2001 und 2018 soll Barça einem Unternehmen des damaligen Vizepräsidenten des Schiedsrichter-Ausschusses CTA, José María Enríquez Negreira, knapp sieben Millionen Euro für sogenannte Beraterdienste überwiesen haben.

Diese Aussagen folgen auf jene von Javier Tebas, dem Präsidenten von La Liga: "Ich glaube nicht, dass Barcelona Schiedsrichter gekauft hat (...) Aber es gibt Zahlungen an Negreira für 20 Jahre. Stellen wir uns vor, dass diese Fakten auf sportlichem Wege noch nicht verjährt sind. Es entsteht der Eindruck, dass sie die Schiedsrichter beeinflussen wollen", sagte Javier Tebas. "Ich sage nicht, dass sie Schiedsrichter gekauft haben, aber sie haben den Vizepräsidenten des Technischen Ausschusses der Schiedsrichter bezahlt. Das wäre ein schwerwiegendes Verhalten im Sport und in europäischen Wettbewerben gibt es keine Verjährungsfrist. Die UEFA kann intervenieren", fügte der LaLiga-Präsident hinzu.

Beide Seiten - der FC Barcelona und Schiedsrichter-Funktionär Negreira - haben die geschäftlichen Verbindungen eingeräumt, bestreiten aber den Vorwurf der Korruption. Laut Negreira habe seine Firma den Verein mündlich darüber beraten, wie sich die Spieler gegenüber bestimmten Unparteiischen verhalten sollten. Barça bezeichnete solche Beraterdienste als "normal".