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Karl Lauterbach kritisiert Alkohol an Supermarktkassen – und erntet Spott

Auf Twitter hat Karl Lauterbach eine Debatte über Alkoholregale in Supermärkten angestoßen. Dabei gab es auch scharfe Kritik für den Weinliebhaber.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat Alkoholregale an Supermarktkassen scharf kritisiert. Darüber müsse gesprochen werden, schrieb der SPD-Politiker am Samstagnachmittag auf Twitter. Seine Befürchtung: "Hier werden Menschen mit Alkoholkrankheit gezielt gefährdet." Dies sei eine "unethische Form der Werbung".

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Der Beitrag stieß eine Debatte unter den Nutzerinnen und Nutzern an. So fügte etwa der Pneumologe Cihan Çelik hinzu, dass das Gleiche auch für Tabakwaren an Supermarktkassen gelte. "So ist es sicher schwierig, das Rauchen aufzugeben und dauerhaft rauchfrei zu bleiben", hatte er zu einem Bild von Zigarettenpackungen am Kassenlaufband vom 9. Januar geschrieben. Ein anderer Nutzer twitterte zu Lauterbachs Kritik: "Die Ursachen des Alkoholismus sollte man beleuchten und dann kann man mit gezielten Maßnahmen mehr erreichen."

"Nicht jeder in Deutschland trinkt jeden Tag Wein"

Doch es gab auch reichlich Gegenwind für den Gesundheitsminister. So kommentierte etwa ein Nutzer sarkastisch: "Ja genau! Und die Fleischtheke muss auch weg! Und die Regale mit den Süßigkeiten!". Eine andere Nutzerin wies auf Lauterbachs Interview mit der "Bild" im vergangenen Jahr hin, in dem er über seinen eigenen Alkoholkonsum gesprochen hatte. "Herr Lauterbach, Sie können das nicht alles aus Ihrer eigenen Perspektive bewerten. Nicht jeder in Deutschland trinkt jeden Tag Wein."

Damals hatte der Minister gesagt, er trinke gerne Rotwein. Für Menschen ohne Krankheiten sei ein Glas Rotwein sogar gesund. "Es wirkt sich positiv auf den Erhalt der Gefäße aus", erklärte er. Ein Glas Bier tue es auch, denn die Wirkung komme rein vom Alkohol. Studien zeigten jedoch, dass ab dem zweiten Glas schon leicht die schädlichen Wirkungen überwögen, so Lauterbach.

"Ich glaube schon, dass wir als Gesellschaft zu viel trinken"

Erst vergangene Woche hatte der SPD-Politiker in der ARD-Sendung "Hart aber fair" über den Alkoholkonsum der Deutschen gesprochen. Moderator Louis Klamroth hatte gefragt: "Könnte man meinen, wir haben als Gesellschaft ein Alkoholproblem?" – Lauterbach antwortete darauf: "Ja, ich glaube schon, dass wir als Gesellschaft zu viel trinken. Das ist die schlechte Nachricht. Die gute ist, dass es in den letzten Jahren insgesamt weniger geworden ist."

In die Debatte schaltete sich die Journalistin Nathalie Stüben ein: Alkohol sollte keinesfalls als gesund verkauft werden, was jedoch immer noch passiere. "Man kann nicht mehr sagen: Ein Glas Rotwein am Abend ist gesund", das sei eine überholte Meinung, schoss sie verbal gegen Lauterbach.