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Keine "übermäßige Größe": Künftiger UBS-Chef versucht zu beruhigen

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"Unsere größere kritische Masse wird uns auf globaler Ebene sicher einen weiteren Vorteil bringen", sagt Sergio Ermotti.

(Foto: dpa)

Bis 2020 ist Sergio Ermotti Chef der Schweizer Bank UBS. Nach einem Ausflug zum Rückversicherer Swiss Re kehrt er nun an die Spitze des erheblich gewachsenen Geldhauses zurück. Vor seinem Amtsantritt gibt er sich Mühe, die Gemüter zu beruhigen.

Der designierte Chef der Schweizer Bank UBS, Sergio Ermotti, ist Sorgen über die künftige Größe des Instituts nach der Notübernahme der Credit Suisse entgegengetreten. "Die Frage übermäßiger Größe stellt sich nicht", sagte Ermotti der italienischen Wirtschaftszeitung "Il Sole 24 Ore". Selbst mit der Kombination von UBS und Credit Suisse sei nach internationalen Maßstäben mit Blick auf die Größe noch nicht die Spitze erreicht.

Ermotti betonte, die UBS sei mit ihren Geschäftsfeldern gut aufgestellt. "Und unsere größere kritische Masse wird uns auf globaler Ebene sicher einen weiteren Vorteil bringen." Ermotti, zuletzt Präsident des Rückversicherers Swiss Re, übernimmt am 5. April wieder das Ruder bei UBS. Der italienischsprachige Schweizer war schon von 2011 bis 2020 Chef der Bank und kehrt nun mitten in der Mega-Übernahme der Credit Suisse zur UBS zurück.

Mit der risikobehafteten Zusammenführung der beiden weltweit systemrelevanten Institute mit insgesamt rund 120.000 Mitarbeitern steht der gelernte Investmentbanker vor einer Herkulesaufgabe. Die Credit Suisse war Mitte März als Folge einer Vertrauenskrise an den Rand der Zahlungsunfähigkeit geraten. Die Schweizer Regierung und die Regulierungsbehören hatten die UBS vor rund zwei Wochen dazu gedrängt, das Traditionshaus praktisch über Nacht zu schlucken.

Für die Übernahme griff die Regierung auf Notrecht zurück. In der Schweiz fielen die Reaktionen überwiegend negativ aus. Politiker und die breite Öffentlichkeit befürchten, dass der Wettbewerb mit nur noch einer Großbank leiden und dass die Schweiz den neuen Giganten UBS im Notfall kaum mehr retten könnte.

Zuletzt beurteilten einer Umfrage zufolge auch Wirtschaftswissenschaftler die Notübernahme mehrheitlich skeptisch. Sie favorisierten eine Übernahme der Credit Suisse durch den Staat und einen möglichen späteren Verkauf, das Sanierungs- und Abwicklungsverfahren gemäß dem für solche Fälle eigentlich vorgesehenen geltenden Regelwerk. Damit hätte das systemrelevante Schweizer Geschäft der Credit Suisse gerettet werden können, während der internationale Teil geordnet saniert oder abgewickelt worden wäre.

Quelle: ntv.de, sba/rts

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