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„Khamenei brachte nichts als Leiden“ - Schwester rechnet mit Iran-Diktator ab

„Im Namen Gottes“ – so beginnt Badri Hosseini Khamenei ihren offenen Brief. Sie schreibt an ihren Bruder, den iranischen Despoten Ali Khamenei (83). Es ist kein Liebesbrief – es ist eine Abrechnung, die ihrem Bruder überhaupt nicht schmecken wird, und ein Mutmacher für die Iraner, die seit Wochen für Freiheit kämpfen.

Denn seit Mahsa Amini am 16. September an den Folgen brutaler Schläge durch die sogenannte iranische Sittenpolizei starb, weil sie angeblich ihr Kopftuch nicht korrekt getragen hatte, ist der Aufruhr im Iran nicht mehr zu bremsen. Die Menschen haben die Nase gestrichen voll von der Willkür, Brutalität, Unfreiheit, Folter, Vergewaltigung und den Todesurteilen wegen Vergehen, die keine sind. Sie wollen singen, tanzen, leben, frei sein. Das, was wir in Europa jeden Tag mit größter Selbstverständlichkeit genießen. Dafür demonstrieren und streiken sie seit Aminis Tod täglich.

Doch Irans Herrscher Ali Khamenei und sein Mullah-Regime halten mit aller Brutalität dagegen.

Bei einer Demonstration gegen das Mullah-Regime in Paris am 2. Dezember wurden Bilder von den Menschen aufgestellt, die das Regime seit Beginn der Proteste umgebracht hat. Auf dem Schild vorne: Mahsa Amini

Foto: Remon Haazen/dpa

Jetzt stellt sich eine gewichtige Stimme öffentlich gegen ihn: Seine Schwester Badri Hosseini Khamenei.

Sie spricht in ihrem Brief, den ihr Sohn Mahmoud Moradkhani Tehrani auf Twitter postete, punktgenau die Missstände an, die ihr Bruder zu verantworten hat. Schon vor Jahren habe sie versucht, sich bei ihm für die Menschen im Iran einzusetzen: „Als meine menschliche Pflicht brachte ich vor Jahrzehnten die Stimme des Volkes zu den Ohren meines Bruders Ali Khamenei. Doch nachdem ich sah, dass er nicht zuhörte und den Weg von Khomeini (der 1989 gestorbene Regime-Gründer; d. Red.) mit Unterdrückung und dem Töten Unschuldiger weiterging, beendete ich meinen Kontakt zu ihm.“

Badri ist das komplette Gegenteil ihres Bruders, leistet schon kurz nach der Machtübernahme der Mullahs im Iran mit ihrer Familie Widerstand – den sie immer teuer und mit ihrer Gesundheit bezahlen musste.

Ihr Mann Ali Tehrani wurde zweimal ins Gefängnis gesteckt. Ihre Tochter Farideh wurde erst neulich festgenommen, als sie sich in einem Video klar gegen ihren despotischen Onkel stellte.

„Ich glaube, dass das Regime der Islamischen Republik von Khomeini und Ali Khamenei nichts als Leiden und Unterdrückung im Iran und zu den Iranern gebracht hat. Das iranische Volk hat Freiheit und Wohlstand verdient, ihr Aufstand ist legitim und notwendig, um diese Rechte zu erreichen. Ich hoffe auf den Sieg des Volkes und den Sturz dieser Tyrannei, die den Iran regiert“, schreibt sie in ihrem Brief. Die Revolutionsgarden und ihre Söldner sollten ihre Waffen niederlegen und sich dem Volk anschließen, bevor es zu spät sei.

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Badri Hosseini Khamenei: „Es tut mir leid, dass mich körperliche Beschwerden davon abhalten, mich an den Protestbewegungen zu beteiligen, wie ich eigentlich sollte. Aber in meinem Herzen und in meiner Seele bin ich bei den Menschen des Irans. Mein Bruder hörte nicht auf die Stimmen des Volkes und hält sich fälschlicherweise an die Stimme von Söldnern und Geldgräbern. Er verdient komplett die respektlosen und unverschämten Worte, mit denen er für gewöhnlich die Unterdrückten, aber Tapferen beschreibt. Möge der rechtmäßige Kampf des Volkes für Freiheit und Demokratie so schnell wie möglich verwirklicht werden.“