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Klaus Müller: Chef der Bundesnetzagentur kritisiert zu hohen Gasverbrauch

Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur: Die Zahlen zum aktuellen Gasverbrauch seien ernüchternd

Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur: Die Zahlen zum aktuellen Gasverbrauch seien ernüchternd

Foto: Rolf Vennenbernd / dpa

Der Chef der Bundesnetzagentur hat nach einem gestiegenen Gasverbrauch Haushalt und Gewerbe zu stärkeren Anstrengungen für Einsparungen ermahnt. »Der Gasverbrauch von Haushalten und Gewerbe in der letzten Woche lag deutlich über dem durchschnittlichen Verbrauch der Vorjahre«, kritisierte Behördenchef Klaus Müller. Die Zahlen seien damit sehr ernüchternd. Ohne erhebliche Einsparungen auch im privaten Bereich werde es schwer, eine Gasmangellage im Winter zu vermeiden.

In der vergangenen Woche habe der Verbrauch um 14,5 Prozent über dem Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2021 gelegen, sagte Müller. »Die Bundesnetzagentur geht im Moment davon aus, dass zur Vermeidung einer Gasmangellage ein Rückgang des Verbrauchs um mindestens 20 Prozent erforderlich ist.«

Ende September stieg der Verbrauch von Gas deutlich an. Eine SPIEGEL-Datenanalyse zeigt, dass dahinter vor allem Kleinverbraucher stehen. Damit sind vor allem private Haushalte und kleine Firmen gemeint, die Gas primär zum Heizen nutzen. Im August hätten die Kunden den Berechnungen zufolge noch Gas eingespart – die vergangenen, kälteren Tage hätten jedoch dazu geführt, dass der Verbrauch dann über dem Durchschnittswert der Vorjahre für diesen Zeitraum lag. (Mehr dazu lesen Sie hier  ).

Zwar seien die deutschen Gasspeicher fast voll, doch für die Bundesnetzagentur ist das kein Grund zur Entwarnung: Wichtig sei nicht nur die Gesamtbilanz über alle Speicher, sondern der Füllstand der Speicher in der jeweiligen Region, sagte eine Sprecherin der Behörde dem SPIEGEL . »Das Gas muss über die entsprechende Infrastruktur in die jeweiligen Verbraucherstellen transportiert werden«. So sei es möglich, dass es in einer bestimmten Region zu einer Gasmangellage komme, während der Rest Deutschlands vollständig mit Erdgas versorgt werden könne. Auf dem Gasmarkt sorgen derzeit außerdem die mutmaßlichen Anschläge auf die Pipelines  Nord Stream 1 und Nord Stream 2 für Verunsicherung.