Germany
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Kräftiges Plus im Handel mit USA: Deutsche Exporte steigen trotz Krise

Dutzende Frachtcontainer stehen aufgestapelt im Hamburger Hafen.

"Made in Germany" ist im Ausland beliebt. Vor allem in die USA werden viele deutsche Waren exportiert.

(Foto: Jonas Walzberg/dpa/Symbolbild)

Vor allem die Geschäfte mit den USA brummen: Im August steigen die Exporte - auch dank eines kräftigen Plus beim US-Handel - insgesamt um 1,6 Prozent. Der positive Wert überrascht viele Ökonomen, die ein geringeres Wachstum vorhergesagt hatten.

Die deutschen Exporte sind im August trotz abkühlender Weltkonjunktur, steigender Zinsen und Materialengpässen gestiegen. Die Ausfuhren wuchsen vor allem wegen einer stärkeren Nachfrage aus den USA und China um 1,6 Prozent zum Vormonat auf 133,1 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die meisten Ausfuhren gingen erneut in die USA, dem wichtigsten Kunden der deutschen Exportwirtschaft: Dorthin wurden 12 Prozent mehr Waren "Made in Germany" verkauft als im Vormonat Juli, was einem Wert von 13,8 Milliarden Euro entspricht.

Die Exporte in die Volksrepublik China nahmen um 2,9 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro zu, während die Lieferungen nach Großbritannien um 7,4 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro zulegten. Die Ausfuhren in die EU-Staaten sanken gegen den Trend um 0,8 Prozent auf 72,8 Milliarden Euro.

Das Geschäft mit Russland wuchs um fast 12 Prozent zum Vormonat auf 1,1 Milliarden Euro. Beim Russlandgeschäft werden die Auswirkungen der Sanktionen im Vorjahresvergleich sichtbar. Im August 2021 exportierten deutsche Unternehmen noch Waren im Wert von 1,8 Milliarden Euro - also rund 63 Prozent mehr.

Importe legen stärker zu

Ökonomen hatten nur mit einem Anstieg der Exporte von 1,1 Prozent gerechnet, nachdem es im August noch einen Rückgang von 1,6 Prozent gegeben hatte. Kräftiger legten die Importe zu: Sie wuchsen um 3,4 Prozent auf 131,9 Milliarden Euro und damit den siebten Monat in Folge. "Angesichts der schwierigen globalen Lage und des hohen Exportniveaus ist das Ergebnis beachtlich", kommentierte der Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG, Alexander Krüger, die Entwicklung. "Global zunehmende rezessive Tendenzen werden dem Exportsektor das Leben schwerer machen."

Weltweit behindern die noch immer gestörten Lieferketten, eine durch Inflation geschwächte Kaufkraft sowie teilweise immens hohe Kosten für Vorleistungen und Energie den Welthandel. Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren hat sich daher zuletzt merklich abgekühlt: Die Exporterwartungen fielen im September auf den niedrigsten Wert seit Mai 2020, wie das Münchner IFO-Institut bei seiner monatlichen Unternehmensumfrage herausfand. "Auch mittelfristig ist aufgrund der abkühlenden Weltkonjunktur kaum eine größere Dynamik zu erwarten", betonte IFO-Präsident Clemens Fuest. In den meisten Industriebranchen seien die Exporterwartungen negativ.