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Kreml-Diktator isoliert? - Experte: Putin weiß nicht, was in der Ukraine passiert

Weiß Russlands Diktator Wladimir Putin (70) eigentlich noch, was in seinem Krieg gegen die Ukraine wirklich passiert?

Der russische Politikwissenschaftler und Kreml-Kritiker Dmitry Oreshkin (69) meldet genau daran große Zweifel an. „Ich bin mir nicht sicher, dass Putin vollständig und angemessen über die Lage auf dem Schlachtfeld informiert wird“, sagt Oreshkin in der YouTube-Sendung „Popular Politics“.

▶︎ Denn: In Russland sei „alles von der Meinung und Entscheidung“ Putins abhängig. Deshalb sei die „größte Sorge“ jedes Untergebenen, „das Vertrauen des Chefs nicht zu verlieren“. Dem Kreml-Chef werde „nur das berichtet, was er hören will. Putin ist von schlechten Nachrichten isoliert“.

Dmitry Oreshkin kandidierte 2007 für das russische Parlament

Foto: AFP via Getty Images

Gleichzeitig wird der Kreml-Diktator im Staatsfernsehen und in den Zeitungen nie mit schlechten Neuigkeiten in Verbindung gebracht. „In der TV-Landschaft ist Putin für alles verantwortlich, was gut ist“, erklärt Oreshkin. Der Diktator eröffne Fabriken, steigere die Wirtschaftsleistung, erhöhe Sozialzahlungen – die Niederlagen an der Front müssen seine Generäle und Verteidigungsminister Sergej Schoigu (67) verkünden.

Das Verhältnis zwischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Wladimir Putin gilt trotz der räumlichen Distanz auf diesem Foto als eng

Foto: Mikhail Metzel/dpa

Das Ziel der Propagandisten: Sie wollen Wladimir Putin mit einer Mauer aus guten Nachrichten schützen, damit niemand seine Macht infrage stellt.

„Das Problem ist, dass dieses wundervolle Bild zu zerfallen beginnt“, analysiert Oreshkin. Denn die russische Armee kassierte in der Ukraine eine Niederlage nach der anderen – erst in Charkiw und dann auch noch in Cherson.

▶︎ Westliche Experten glauben schon lange, dass Putin und seine Truppen den Krieg so gut wie verloren haben. Die Frage ist nur: Wie lange kann der Kreml-Diktator das vor seinem Volk verheimlichen?

Laut Oreshkin gelingt es den Propagandisten noch, Putin im Staatsfernsehen von Niederlagen fernzuhalten und den Eindruck zu verteidigen, er hätte nichts damit zu tun, aber es wird immer schwieriger.

▶︎ Die Prognose des Kreml-Kenners: „Jetzt beginnt eine Phase der passiven Enttäuschung. In einigen Monaten, wenn die Menschen die Sanktionen in ihrem Geldbeutel spüren werden, dann wird man beginnen, bewusst Kritik zu äußern – auch an Putin persönlich.“