Germany
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

Kriegsschiff im Schwarzen Meer: Ukraine fürchtet nächste russische Angriffswelle

Kriegsschiff im Schwarzen Meer Ukraine fürchtet nächste russische Angriffswelle

386286707.jpg

Zerstörte Stromversorgung im befreiten Lyman in der Ostukraine. Kiew rechnet mit neuen Angriffen.

(Foto: picture alliance / AA)

Ein russisches Kriegsschiff im Schwarzen Meer sorgt in Kiew für Besorgnis. Die ukrainische Armee sieht den mit Raketen bestückten Kreuzer als Hinweis, dass die nächste russische Angriffswelle auf die Infrastruktur bevorsteht. Selenskyj bereitet das Land auf neue Härten vor.

Die Ukraine rechnet damit, dass Russland eine neue Angriffswelle auf die Energie-Infrastruktur des Landes vorbereitet. Nach Angaben einer Armeesprecherin wurde kürzlich ein russisches Kriegsschiff mit Raketen an Bord ins Schwarze Meer verlegt. "Dies deutet darauf hin, dass Vorbereitungen im Gange sind", erklärte die Sprecherin. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Beginn der Woche von einem solchen Angriff geprägt sein wird."

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Ukrainer bereits am Sonntagabend in seiner Fernsehansprache vorgewarnt, dass Russland neue Luftangriffe vorbereite. Moskaus Streitkräfte würden ihr Programm der systematischen Angriffe so lange weiter betreiben, wie sie über Raketen verfügten, sagte Selenskyj. Der Staatschef fügte hinzu, dass sich die Armee und der gesamte Staat auf die Angriffe vorbereite - auch mit den westlichen Partnern - und forderte die Bevölkerung auf, den Luftalarm zu beachten.

Nach Angaben der ukrainischen Marine befinden sich derzeit insgesamt elf russische Kriegsschiffe im Schwarzen Meer vor der Küste der Ukraine, weitere seien im Asowschen Meer und im Mittelmeer stationiert. Die systematischen und gezielten russischen Bombenangriffe haben die Energie-Infrastruktur der Ukraine in den vergangenen Wochen in die Knie gezwungen. Nach erneuten Angriffen am vergangenen Mittwoch hatten zunächst Millionen Menschen in der Ukraine keine Elektrizität.

Noch 27 Prozent der Haushalte ohne Strom

Nach Angaben des staatlichen Stromversorgers Ukrenergo hatten am Montag noch 27 Prozent der Haushalte Probleme mit der Stromversorgung. Ebenso gab es im ganzen Land weiterhin Notabschaltungen. "Die Notabschaltungen der Stromversorgung in der Region Kiew dauern an. Etwa 40 Prozent sind derzeit ohne Strom", erklärte der Gouverneur der Region Kiew, Oleksij Kuleba, laut örtlichen Medien. "Dies sind die Folgen des massiven Raketenangriffs der vergangenen Woche".

Darüber hinaus berichtete Selenskyj von einer "sehr schwierigen" Situation an der Front, vor allem in der Region Donezk im Osten der Ukraine. Dort konzentrieren sich die Kämpfe seit dem Rückzug der russischen Streitkräfte aus der Stadt Cherson im Süden der Ukraine vor mehr als zwei Wochen. Nach Angaben der ukrainischen Präsidentschaft wurden in den vergangenen 24 Stunden landesweit vier Zivilisten getötet und elf weitere verletzt.