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Kriegsunterstützer Karjakin: Putin-Freund will die Macht im russischen Schach

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Sergej Karjakin hat große Pläne.

(Foto: imago images/ITAR-TASS)

Sergej Karjakin, Schach-Großmeister, Freund des russischen Präsidenten Wladimir Putin und ein Kriegs-Befürworter, will Präsident des russischen Verbands werden. In der Heimat des norwegischen Superstars Magnus Carlsen schrillen deshalb die Alarmglocken.

Sergej Karjakin hat seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine mehrfach für Schlagzeilen gesorgt. Der Freund von Wladimir Putin und Kriegsunterstützer, der aufgrund der Sanktionen des Weltschachverbands FIDE nicht an internationalen Turnieren teilnehmen darf, greift nun nach dem Spitzenposten im heimischen Schachverband. Am vergangenen Samstag bestätigte der Russe auf Telegram, dass er sich zur Wahl stellt.

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"Ich garantiere, dass ich mein Bestes tun werde, um die Aktivitäten des russischen Schachverbands in allen Bereichen zu verbessern", so der Schach-Großmeister in seiner Erklärung, in der er zugleich schwere Korruptionsvorwürfe gegen die amtierende Spitze erhob. Er könne "nicht einfach zusehen und schweigen", bei der Wahl wird er dem amtierenden Verbandspräsidenten Andrej Filatow gegenüberstehen.

In Norwegen, der Heimat von Schach-Superstar Magnus Carlsen, werden die Entwicklungen in Russland mit großer Sorge verfolgt. Denn: Sollte Karjakin gewählt werden, würde auch der Einfluss von Russlands Präsidenten Putin auf den Sport zunehmen, mutmaßte Schachspieler Atle Grönn im Gespräch mit dem öffentlichen Sender "NRK". Grönn ist zudem Russischprofessor an der Universität Oslo.

Da aber auch Filatow zu Putins Unterstützern zählt, sei dies eine "Wahl zwischen zwei Übeln". Letztlich entscheide Putins "enger Zirkel" über die Zukunft des Verbands. Die Sorge, der russische Schachverband könnte unter neuer Führung zu einer Gefahr für den Weltverband FIDE werden, wird derweil nicht überall in Norwegen geteilt. Anniken Vestby, Präsidentin des Schachverbands der Nordeuropäer, bekräftigte bei "NRK", die Wahl habe nur wenig Einfluss auf eigene Entwicklungen.

"Russische Mannschaften sind von der FIDE ausgeschlossen worden. Wenn Karjakin also der neue Präsident des russischen Verbands werden würde, hätte dies weder für den norwegischen Verband noch für den Schachsport im Allgemeinen eine wirkliche Bedeutung."