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"Lage wird sich stabilisieren": Putin will Front-Debakel wieder ausbügeln

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"Viel Respekt gegenüber der ukrainischen Bevölkerung": Kremlchef Putin verbreitet Zuversicht im russischen Staatsfernsehen.

(Foto: picture alliance/dpa/POOL)

Die militärischen Rückschläge an allen Fronten machen dem Kreml das Leben schwer. Am Tag nach dem ukrainischen Durchbruch bei Cherson fällt Präsident Putin allerdings nicht mehr ein, als im Fernsehen zu versichern: Alles wird wieder gut. Fehler bei der Teilmobilisierung seien korrigiert.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich trotz militärischer Rückschläge in den vier von Russland annektierten ukrainischen Regionen zuversichtlich gezeigt. Man erwarte, dass die Lage sich bald stabilisieren wird, sagte er im russischen Fernsehen. Er fügte hinzu, Russland hege trotz der aktuellen Situation großen Respekt gegenüber der ukrainischen Bevölkerung.

Der Kreml betonte, Russland werde die zuletzt von ukrainischen Truppen befreiten Gebiete nicht aufgeben und bald wieder unter seine Kontrolle bringen. "Sie werden für immer zu Russland gehören", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Staatsagentur TASS zufolge. Er bezog sich damit auf Teile von Gebieten, die Russland völkerrechtswidrig annektiert hat, die aber noch oder inzwischen wieder unter der Kontrolle ukrainischer Truppen sind. Bestimmte Gebiete müssten noch eingenommen werden, räumte Peskow mit Blick auf die Gegenoffensive des Nachbarlandes ein. "Wir werden uns mit der Bevölkerung beraten, die mit Russland leben möchte."

Vor dem Hintergrund der ukrainischen Offensive im Süden warnte Peskow vor einem möglichen Einsatz amerikanischer Waffen für Angriffe auf die Krim. Die Aussagen von Pentagon-Vertreterin Laura Cooper wonach von den USA gelieferte Waffen von der Ukraine für Angriffe auf die Krim genutzt werden könnten, seien "extrem gefährlich" und ein "Beweis für eine direkte Beteiligung der USA an dem Konflikt", sagte Peskow. Russland hatte die Krim 2014 annektiert.

Moskau bestätigt Verlust von Dörfern in Cherson

In der umkämpften Region Cherson halten russische Truppen nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau ihre Stellungen. Sie wehrten "Angriffe überlegener feindlicher Kräfte" ab, erklärte das russische Verteidigungsministerium. In seinem täglichen Briefing berichtete das Ministerium von russischen Luftangriffen auf die Siedlungen Dutschany und Dawydiw Brid. Damit bestätigte es den Verlust der beiden wichtigen Dörfer, die seit März von russischen Truppen kontrolliert wurden. Zuletzt hatte die ukrainische Armee nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Süden und Osten des Landes deutliche und schnelle Fortschritte gemacht.

Im russischen Staatsfernsehen sagte Putin weiter, er habe das vor zwei Wochen erlassene Dekret zur Teilmobilmachung korrigiert. Mit der von ihm unterschriebenen Korrektur solle die Mobilmachung für einige Studenten - unter anderem diejenigen, die an Privatuniversitäten eingeschrieben sind - sowie für bestimmte Postgraduierte ausgesetzt werden, sagte Putin bei einem Treffen mit Lehrern.