Germany
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

Letzte Revision abgeschlossen: AKW Emsland liefert wieder Strom ins Netz

307825397.jpg

Das AKW Emsland ist ein letztes Mal zurück am Netz.

(Foto: picture alliance/dpa)

Ein letztes Mal geht das AKW Emsland ans Netz. Nach der beschlossenen Laufzeitverlängerung musste der Meiler angepasst werden. Im nun begonnenen Streckbetrieb liefert das Werk allerdings ein Viertel weniger Strom. Im April solle dem AKW dann endgültig der Stecker gezogen werden.

Das Atomkraftwerk Emsland in Lingen ist nach einer Umgruppierung der Brennelemente wieder am Netz. Niedersachsens Energieministerium erklärte , bei den Arbeiten habe es sich um die letzte Revision und den letzten Kurzstillstand in einem deutschen Atomkraftwerk gehandelt. Die Anlage gehe nun mit um rund 25 Prozent verminderter Leistung in den Streckbetrieb, den der Bundestag beschlossen hatte.

Mit Ablauf des 15. April werde das AKW endgültig vom Netz genommen. Die Vorbereitungen für den Rückbau liefen bereits. "Die Nutzung der Atomenergie findet nach einem jahrzehntelangen gesellschaftlichen Streit nun endlich ein Ende", sagte Energieminister Christian Meyer. Er betonte, aus seiner Sicht hätte es den Weiterbetrieb im Emsland nicht gebraucht, "zumal wir in Norddeutschland keinen Strommangel haben und die negativen Szenarien des Stresstests der Bundesregierung nicht eingetreten sind". Der Standort Lingen soll nun mit RWE zu einem Zentrum zur Erzeugung von grünem Wasserstoff aus Erneuerbaren Energien ausgebaut werden.

Machtwort nach Ampel-Streit

Im November hatte der Bundestag den vorübergehenden Weiterbetrieb von noch drei deutschen Atomkraftwerke zur Sicherung der Stromversorgung beschlossen. Die Meiler Isar 2, Neckarwestheim 2 und Emsland bleiben bis zum 15. April in Betrieb. Im Zuge des Atomausstiegs hätten die Kraftwerke eigentlich zum Jahresende abgeschaltet werden sollen. Ende November gab der Bundesrat endgültig grünes Licht.

Der Beschluss des Bundestags war der vorläufige Schlusspunkt eines heftigen Streits innerhalb der Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte Ende Oktober mit einem Machtwort entschieden, dass die verbliebenen drei Atomkraftwerke bis April weiter betrieben werden sollen. Vorangegangen war eine lange Auseinandersetzung zwischen Finanzminister Christian Lindner von der FDP und Wirtschaftsminister Habeck von den Grünen. Allerdings gibt es in der FDP weiter Stimmen, die für einen Weiterbetrieb plädieren.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

THEMEN