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Die „Lok“ ohne VW & Co.: Deutsche Autohersteller verlieren Marktanteile in China

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Schlechte Einkaufs- und Produktionssysteme sind ein Grund für den Rückstand deutscher Autohersteller

(Foto: IMAGO /View Stock)

China dominiert erneut die Branche, da die Verkäufe der Autoindustrie zurückgehen. China wird zu einer "Lokomotive". Dort boomt der Autoverkauf. Und gerade in diesem wichtigen Markt verlieren die deutschen Autohersteller aus unterschiedlichen Gründen Marktanteile.

Während der weltgrößte Automarkt wieder an Dynamik gewinnt, verlieren deutsche Autohersteller in China deutlich Marktanteile. China sei wieder eine „Lokomotive“, sagte Branchenexperte Ferdinand Dudenhoeffer vom Duisburg Center Automotive Research (CAR) in einer Analyse. Der weltweite Autoabsatz wird in diesem Jahr voraussichtlich um 3,2 % zurückgehen, während der chinesische Markt voraussichtlich um 5 % wachsen wird. Allerdings brachen die Umsätze der deutschen Hersteller, dem wichtigsten Markt, im ersten Halbjahr ein.

Der Volkswagen Konzern verzeichnete im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Rückgang um 20 %. Mercedes und BMW gingen jeweils um 19 % zurück. Dadurch sank der Marktanteil von VW in China von 18,4 % auf 14,2 %. Die Analyse zeigte, dass Mercedes von 4,4 % auf 3,4 % und BMW von 4,7 % auf 3,7 % zurückgingen. China ist einmal mehr die treibende Kraft des globalen Marktes. Der Neuwagenabsatz ist in den ersten sechs Monaten um 4 % gestiegen“, sagt Dudenhöffer.

„China wird den globalen Automarkt vor einer großen Rezession bewahren.“

Mit dem diesjährigen Anstieg „wird China den globalen Automarkt vor einer großen Rezession bewahren.“ Chinas Anteil liegt bei 32,1 % und wird voraussichtlich steigen „Die klaren Gewinner sind China und Tesla“, sagte Dudenhoeffer. Ein wichtiger Grund sind batterieelektrische Fahrzeuge. „Deutsche Autohersteller in China tun sich immer noch schwer.“ Gleiches gelte für Softwarefeatures in Luxusautos. Ein weiterer Grund für den Rückstand der deutschen Autohersteller ist das schlechte Einkaufs- und Produktionssystem, das im Vergleich zu Toyota deutlich wird.

Vor dem Hintergrund der wachsenden Bedeutung des chinesischen Marktes sieht Dudenhoeffer die Debatte um eine zu große Abhängigkeit Deutschlands und eine mögliche Abkoppelung von China kritisch: „Wir müssen überlegen, ob wir das wirklich ‚opfern‘ wollen Industrie und wende dich von China ab", sagte er. „Es wäre ein irreparabler industrieller Verlust.“

Chinas Automarkt brach auf 7 ein, nachdem Corona-Lockdowns und Chipknappheit die chinesischen Verkäufe lange belastet hatten. Der Monat begann stark mit einem Anstieg von fast 30 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Herstellervereinigung CAM (China Automobile Manufacturers Association) berichtete, dass die Hersteller insgesamt 2,42 Millionen Fahrzeuge verkauften. Pkw und leichte Nutzfahrzeuge legten sogar um 40 % zu. Der Absatz von Elektrofahrzeugen hat sich im Juli auf 593.000 Einheiten mehr als verdoppelt.