Germany
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

Mädchenmörder auf der Spur: 355 Männer zum DNA-Test in Köln aufgerufen

400222645.jpg

Zwei Termine sind in Köln-Poll für den DNA-Massentest angesetzt.

(Foto: picture alliance/dpa)

Der Täter, der vor 32 Jahren in Köln eine 16-Jährige ermordet hat, muss derzeit mit seiner Enttarnung rechnen. 355 Männer sollen zum freiwilligen DNA-Massentest erscheinen. Wer nicht kommt, wird unter die Lupe genommen

Der Mord an einer Jugendlichen in Köln vor 32 Jahren ist bis heute ungeklärt - deshalb hat die Polizei nun einen Massengentest gestartet. Beim ersten Termin am heutigen Samstag gaben nach Angaben einer Sprecherin rund 170 Männer bis etwa 14 Uhr in einer Grundschule eine Speichelprobe ab.

Insgesamt hatte die Polizei 355 Männer angeschrieben, die zur Tatzeit im rechtsrheinischen Köln-Poll wohnten oder einen anderen Bezug dorthin hatten. "Es ist gut angelaufen", sagte die Polizeisprecherin. Das Testzentrum sei noch bis in die Abendstunden geöffnet. Man rechne mit weiteren Personen, die freiwillig eine Speichelprobe abgeben wollen.

Die 16-jährige Seckin Caglar war am 16. Oktober 1991 auf dem Rückweg von der Arbeit aus der Straßenbahn gestiegen und verschwunden. Am nächsten Tag wurde ihre Leiche hinter einem Gebüsch nahe der Haltestelle in Poll gefunden. Das Mädchen war sexuell missbraucht und erwürgt worden.

"Wir sind ihm auf den Fersen"

Kürzlich hat die "Cold Cases"-Ermittlungsgruppe der Kölner Polizei den Fall wieder aufgerollt. Vor einigen Tagen startete sie eine großangelegte Öffentlichkeitskampagne mit Plakaten, Flyern und einer eigenen Internetseite, damit sich mögliche Zeugen melden. Die Staatsanwaltschaft hat eine Belohnung von 5000 Euro für Hinweise ausgelobt, die zum Täter führen. "Wir wollen ihm klarmachen, dass wir ihm auf den Fersen sind", sagte der Chef der Mordkommission, Markus Weber.

An der Leiche waren seinerzeit DNA-Spuren des Mörders sichergestellt worden. Durch den Reihentest will die Polizei Menschen als Täter ausschließen - und bestenfalls dem Mörder auf die Schliche kommen. Dank neuer Analysemethoden kann laut Polizei über eine DNA-Probe auch festgestellt werden, ob jemand mit dem Täter verwandt ist. "Die Teilnahme ist freiwillig und richtet sich an Zeugen", sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer im Vorfeld. Klar sei aber auch: "Wenn jemand nicht mitmacht, werden wir uns diese Person natürlich genauer anschauen."