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Manfred Wölfert sagt adieu

Von: Helga Kristina Kothe

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Der Kreisvorsitzende Manfred Wölfert
Es war ihm eine Ehre: Der Kreisvorsitzende Manfred Wölfert engagierte sich Jahrzehnte beim Deutschen Roten Kreuz in Kassel. © Helga Kristina Kothe

30 Jahre lang war Manfred Wölfert Vorsitzender beim Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes Kassel-Wolfhagen und zuvor Schatzmeister, doch jetzt ist es Zeit zu gehen und er verabschiedet sich

Wolfhagen/Kassel – Zum Abschied bleibt er bescheiden: „Es ist mir eine Ehre, im DRK Dienst getan zu haben“, sagt Manfred Wölfert. 30 Jahre lang war er Vorsitzender beim Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Kassel-Wolfhagen und zuvor Schatzmeister.

In dieser Ära hat der 79-Jährige dort viel erlebt und vieles erreicht. Doch nun ist es Zeit zu gehen: „Man muss loslassen können“, sagt Wölfert, der am heutigen Mittwoch bei DRK-Kreisversammlung verabschiedet wird.

Er erzählt, dass er in einer wirtschaftlich herausfordernden Periode zum DRK gekommen ist: „Wir haben eine schwierige Zeit durchlebt und den Verband gemeinsam auf solide Beine gestellt.“

Heute habe er ein Jahresbudget von 30 Millionen Euro, 7000 Mitglieder, 500 Mitarbeiter und 300 Ehrenamtliche, die in vielen Bereichen tätig seien, vom Rettungsdienst bis hin zur Katastrophenhilfe.

Der ausgebildete Banker, der bis zum Ruhestand 2003 im Vorstand der Kasseler Sparkasse war, hat stets auf ein vertrauensvolles Verhältnis zur DRK-Geschäftsführung Wert gelegt: Ihr freie Hand lassen und den Rücken stärken, das war seine Prämisse.

Ebenso, „die richtigen Leute einzusetzen, wo sie gebraucht werden.“ Viele Herausforderungen sind so gut gemeistert worden, gerade in jüngster Zeit: Er erinnert an die Flüchtlingskrise 2015, wo in Windeseile in zwei Tagen gut 1000 Betten samt Verpflegung bereitgestellt wurden, an die Pandemie, in der Testzentren aufgebaut wurden und an die Flutkatastrophe im Ahrtal, wo viele Helfer im Einsatz waren.

Seit 45 Jahren ist Wölfert Rotkreuzler, damals war er in seiner alten Heimat Ostholstein als Schatzmeister dazugestoßen: „Ich habe das nie bereut und viel Freude daran gehabt“, sagt er. Besonders schätze er die Loyalität, Kameradschaft und gegenseitige Wertschätzung.

Der gebürtige Hannoveraner lebt seit 1988 in Kassel, der damals dem Ruf von Hameln aus folgte: „Die Stadt ist mir ans Herz gewachsen“. Sie sei nicht zu groß und nicht zu klein und habe ein wunderbares kulturelles Angebot.

Die Nordhessen achtet er für ihre Geradlinigkeit: „Sie sind direkt und zuverlässig.“ Seitdem das Arbeitsleben passé ist, hat er sich nicht viel Ruhe gegönnt: Er hat Zeit und Expertise in den Senior Experten Service eingebracht, saß im Verwaltungsrat der DRK-Kliniken Nordhessen und gehörte zu den Gründern des Kultursommers Nordhessen.

Für sein ehrenamtliches Tun, zu dem auch die Arbeit in Kuratorien und Vorständen der Deutschen Diabetes Hilfe, des Deutschen Diabetiker Bundes, der Deutschen Diabetes Stiftung und im Verein zur Förderung des Ägyptischen Museums Berlin zählen, erhielt er 2004 das Bundesverdienstkreuz.

Mit dem Abschied vom DRK-Vorstand wird er nun mehr Zeit für seine Frau und die drei Enkelkinder haben, für seine Hobbys, das Wandern, früher sei er sogar Alpin unterwegs gewesen, das Fotografieren oder Lesen von Biografien. Und auch, um ganz in Ruhe „einmal im Jahr Ostseeluft zu schnuppern“. (Helga Kristina Kothe)

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