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"Die Entstehung der Kampfkünste": Kriminologe kritisiert tödliche Polizeiarbeit in NRW

"Kampfsport" Kriminologe kritisiert tödliche Polizeiarbeit in NRW

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Beamte setzten in Dortmund unter anderem Taser und Pfefferspray ein.

(Bild: picture Alliance/dpa)

16-jähriger Junge stirbt bei Polizeieinsatz in Dortmund Dann der Beamte greift nach Pfefferspray, einem Taser und schließlich einer Maschinenpistole. Kriminologen kritisieren nun das Vorgehen der Polizisten und wollen ein Muster erkennen.

Der Bochumer Kriminologe Professor Thomas Feltes kritisierte Polizeieinsätze in Dortmund, bei denen ein junger Mann erschossen wurde. "Warum wurden dort Maschinenpistolen eingesetzt? Ich verstehe das überhaupt nicht", sagte Fertes. Maschinenpistolen sind in erster Linie zum Töten von Spree gedacht und nicht zum Einsatz gegen geistig behinderte Jugendliche. Das kämpferische Auftreten von 11 Polizisten mit automatischen Waffen erweckt den Eindruck von Aggression, macht also einen Unterschied, besonders wenn man kein Deutsch versteht. „Bei solchen Operationen sollte immer ein Psychologe oder Psychiater anwesend sein“, sagte Fertes.

Diese Entwicklung zeigt auch, dass Pfefferspray und Taser oft nicht die gewünschte Wirkung erzielen. Pfefferspray hat sogar eine paradoxe Wirkung auf psychotische Patienten. Die Frage ist, ob der Beamte wusste, dass der junge Mann kein Deutsch verstand. Solche Situationen lassen sich am besten mit Worten ansprechen. „Wenn die Beteiligten nichts verstehen, ist ein Angriff programmiert.“

Kritik an der Dortmunder Polizei

Wir wissen nicht genau, was diese Selbstkontrolle ist“, Fertes sagte. Er kritisierte, dass die Maxime „Problem jetzt beheben“ so fest in den Köpfen der Polizisten verankert sei. Aber in solchen Fällen ist es oft besser, die Situation zu stabilisieren und wenn möglich einen Rückzieher zu machen, sagen Kriminalforscher. Er plädiert dafür, nach solchen Einsätzen eigene Stellen für polizeiinterne Ermittlungen zu schaffen, etwa in den Landeskriminalämtern. Im aktuellen Fall ist die Situation so, dass die Polizei in Recklinghausen Ermittlungen gegen ihre Kollegen in Dortmund führt und die Dortmunder Ermittlungen wegen eines weiteren tödlichen Einsatzes gegen Beamte in Recklinghausen führen. .

Pflegekräfte riefen die Polizei, nachdem am Montag in einem Jugendzentrum in Dortmund ein junger Mann mit psychischen Problemen mit einem Messer aufgefunden worden war. Trotz des Einsatzes von Pfefferspray und Tasern griff der Teenager die Polizei mit einem Messer an. Ein 29-jähriger Offizier feuerte schließlich eine Salve von sechs Schuss aus seiner Maschinenpistole ab. Ein 16-jähriges Mädchen starb, nachdem es fünf Schusswunden erlitten hatte. Gegen den Beamten wird derzeit wegen mutmaßlicher Körperverletzung ermittelt. Der junge Mann war ein unbegleiteter Flüchtling aus dem Senegal. Er war kürzlich auf eigenen Wunsch wegen psychischer Probleme in einer psychiatrischen Abteilung behandelt worden.