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Maskenpflicht fällt: Lauterbach zu Bayern-Lob: "Was verdient daran Respekt?"

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"Bayern setzt sich über die Empfehlungen des RKI (...) hinweg", moniert Lauterbach.

(Foto: picture alliance/dpa)

Nach dem Vorpreschen von Bayern, was eine Abschaffung der Maskenpflicht im Nahverkehr angeht, hagelt es Lob wie Tadel für die Entscheidung. Seinen "Respekt" äußert der frühere NRW-Ministerpräsident Laschet. Umgehend kassiert er einen Konter von Bundesgesundheitsminister Lauterbach.

Dass die Maskenpflicht im Öffentlichen Nahverkehrs Bayerns und Sachsen-Anhalts noch diese Woche fällt, gefällt dem einen, dem anderen aber nicht. Zu denen, die es gut finden, zählt der frühere NRW-Ministerpräsident Armin Laschet. "Respekt für die bayerische Staatsregierung zu dieser Kurskorrektur", schreibt der Kanzlerkandidat der Union bei der vergangenen Bundestagswahl auf Twitter. "Nahezu ganz Europa hat die Maskenpflicht abgeschafft. Gut, dass Bayern als erstes deutsches Bundesland restriktive Auflagen und Vorschriften in Bus und Bahn abschafft."

Es vergehen gerade einmal gut zwei Stunden, da kontert Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach über selbigen Kurznachrichtendienst: "Was verdient daran Respekt?", twittert er und teilt dabei Laschets Beitrag. "Bayern setzt sich über die Empfehlungen des RKI und das mit Bayern beschlossene Infektionsschutzgesetz hinweg." Dann erklärt er weiter: "Dabei sind die Kliniken schon jetzt voll und die Kinder finden keine Hilfe dort. Auch das Personal ist erschöpft. Rücksicht geht anders."

Bayern schafft Tatsachen

Zu Tage tritt dabei auch Lauterbachs Ablehnung für Bayerns Vorpreschen. Nachdem sich die Gesundheitsminister und - ministerinnen der Ländern am Vortrag in der Frage der Maskenpflicht nicht hatten einigen können, schaffte Bayern Tatsachen. Ministerpräsident Markus Söder verwies in einem Tweet auf das "Beispiel Österreichs". Noch zum 10. Dezember soll die Pflicht zum Tragen einer Maske im Öffentlichen Personennahverkehr fallen und durch eine Empfehlung ersetzt werden. Sachsen-Anhalt zog rasch nach und legte beim Termin vor. Schon am 8. Dezember soll es soweit sein.

Die jüngsten Entscheidungen aus den beiden Ländern heißen im Übrigen auch Ampel-Koalitionskollegen von Lauterbach gut. Finanzminister Lindner schreibt auf Twitter: "Bayern setzt bei Corona-Schutzmaßnahmen wieder stärker auf die Eigenverantwortung. Richtige Entscheidung (...)"

Ähnlich wie Lauterbach hatte kürzlich auch der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, grundsätzlich für das weitere Tragen von Masken plädiert. Inwieweit dies umgesetzt werde, sei zwar "letztlich eine politische Entscheidung", sagte Wieler der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" laut Vorabmeldung. Sich bei einer Corona-Erkrankung zu isolieren, bleibe wichtig, um andere zu schützen, so Wieler weiter. "Genauso wichtig ist es, dass die Menschen weiterhin Masken tragen, denn auch dadurch bleibt die Zahl der Atemwegserkrankungen im Rahmen."