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Mehr als 220 Millionen Euro: Corona-Warn-App wird teurer

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Rund 47,8 Millionen Mal wurde die App bisher heruntergeladen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Corona-Warn-App soll weiter in Betrieb bleiben, das wird allerdings nicht billig. Einem Medienbericht zufolge kostet die App inzwischen mehr als 220 Millionen Euro. Andere Länder entwickelten offenbar preiswertere Lösungen.

Die Kosten für die Corona-Warn-App steigen weiter. Wie das zuständige Bundesgesundheitsministerium der "Welt am Sonntag" mitteilte, reichen die für dieses Jahr vorgesehen 50 Millionen Euro nicht aus. Wegen der "nach wie vor dynamischen Pandemielage und des möglichen Anstiegs der Fallzahlen in den Wintermonaten" habe man beschlossen, die App weiterzubetreiben, so das Gesundheitsministerium weiter.

Die "dafür maßgeblichen Verträge" werden nach Angaben des Ministeriums bis zum 31. Mai 2023 verlängert. Im Haushaltsjahr 2023 würden für die Fortführung der Corona-Warn-App Mittel in Höhe von circa 23 Millionen Euro benötigt, so der Sprecher. Somit fallen für Betrieb und Weiterentwicklung der App in diesem Jahr voraussichtlich Kosten in Höhe von 73 Millionen Euro an. Die Gesamtkosten klettern nun auf mehr als 220 Millionen Euro.

Die stellvertretende Vorsitzende der Linkspartei, Lötzsch, sprach von einem Fass ohne Boden. Das Geld hätte man besser den überlasteten Gesundheitsämtern zugutekommen lassen, sagte sie der Zeitung. Der stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Bundestag, von Notz, betonte hingegen, die App sei weiterhin ein zentraler Baustein der Pandemiebekämpfung. Vom Ministerium wünsche er sich aber größtmögliche Transparenz über die bisherigen und in Zukunft anfallenden Kosten.

Die App wurde im Juni 2020 eingeführt, vor allem um Infektionsketten besser nachverfolgen und schneller unterbrechen zu können. Der "Welt" zufolge betreiben andere Länder ähnliche Apps deutlich günstiger. Finnland liege mit seiner App "Koronavilkku", die im Sommer dieses Jahres eingestellt wurde, bei "knapp unter sechs Millionen Euro". Die niederländische "CoronaMelder"-App habe fünf Millionen Euro Entwicklungskosten beansprucht, ihr Betrieb kostete demnach bis Ende 2021 weitere 9,7 Millionen Euro.

Quelle: ntv.de, sba

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