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Militärangehöriger verletzt: Junger Russe eröffnet Feuer in Einberufungszentrum

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Russland versucht derzeit mindestens 300.000 Kämpfer für den Krieg in der Ukraine zu rekrutieren.

(Foto: picture alliance/dpa/TASS)

Ein junger Mann zückt in einem Einberufungsbüro des russischen Militärs im sibirischen Ust-Ilimsk eine Waffe und schießt auf einen Mitarbeiter des Militärs. Der ist schwer verletzt. Es wird vermutet, dass die Mobilmachung hunderttausender Kämpfer der Grund für das Attentat ist.

Wenige Tage nach Ankündigung einer Teilmobilmachung in Russland hat ein Mann in einem Einberufungszentrum in Sibirien nach Angaben des örtlichen Gouverneurs das Feuer eröffnet und einen dort arbeitenden Militärangehörigen verletzt. "In Ust-Ilimsk hat ein junger Mann auf das Militärregistrierungs- und Einberufungsbüro geschossen", erklärte Igor Kobsew, der Gouverneur der dünn besiedelten Region Irkutsk, im Onlinedienst Telegram. Der verwundete Militärangehörige sei lebensgefährlich verletzt worden.

"Der Schütze ist sofort verhaftet worden und wird definitiv bestraft werden", führte Kobsew fort. Nach Angaben des russischen Ermittlungskomitees ist der Verdächtige ein 25-jähriger Bewohner der Stadt Ust-Ilimsk.

"Ich schäme mich dafür, dass dies zu einem Zeitpunkt passiert, zu dem wir vielmehr vereint sein sollten. Wir dürfen nicht gegeneinander kämpfen, sondern gegen echte Bedrohungen", erklärte Kobsew weiter. Er habe Anweisungen gegeben, die Sicherheitsmaßnahmen zu verstärken.

Proteste und Brandanschläge in Russland

Putin hatte am vergangenen Mittwoch eine Teilmobilmachung von Reservisten angekündigt. Die Entscheidung löste in Russland Panik und Proteste aus, bei denen hunderte Menschen festgenommen wurden. Zudem kam es in den letzten Tagen zu zahlreichen Brandanschlägen auf Rekrutierungseinrichtungen des Militärs. Das belarussische Exilmedium spricht von 54 solcher Attacken seit Beginn der russischen Invasion der Ukraine im Februar, 17 davon sollen sich allein in den letzten fünf Tagen ereignet habe.

Kritiker haben den Behörden vorgeworfen, ihre Bemühungen zur Mobilmachung auf abgelegene Gegenden wie Sibirien und den Nordkaukasus zu konzentrieren, um in den städtischen Regionen und besonders Moskau keinen Widerstand zu entfachen. Zudem wurde kritisiert, dass teils Männer für den Kriegsdienst verpflichtet wurden, obwohl sie keine militärische Erfahrung besitzen, oder bereits die Altersgrenze überschritten haben.