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Millionen-Forderung nach Luttach-Unfall - Prozess gegen Busfahrer beginnt

Drei Jahre es her, dass ein betrunkener Audi-Raser bei einem Horror-Unfall sieben deutsche Ski-Touristen in Südtirol getötet hat.

Luttach (Italien) – Promille-Fahrer Stefan L. (29) muss sich ab dem 15. März vor dem Landesgericht Bozen wegen Stra­ßenmordes verantworten. Er ist nicht der Einzige, dem der Prozess gemacht wird: Gegen den Mann, der die Touristen unmittelbar vor dem schrecklichen Unfall aus seinem Bus ausstiegen ließ, hat ein Zivil­verfahren begonnen.

▶︎ Die Hinterbliebe­nen der sieben Opfer fordern 3,7 Mio. Euro Schadenersatz!

Nach BILD-Informationen ge­ben sie dem Busfahrer eine Mit­schuld an dem Drama vom 5. Januar 2020. Er habe seine Fahrgäste nach dem Besuch in einem Après-Ski-Lokal in Luttach auf der falschen Straßenseite herausgelassen, sodass sie auf dem Weg zu ihrer Un­terkunft die dunkle Landstraße überqueren mussten.

Kläger-Anwalt Dr. Markus Wenter (Kanzlei Wenter & Marsico) zu BILD: „Der Transporteur hat eine zi­vilrechtliche Haftung, dass die beförderten Personen unver­sehrt am Ziel ankommen.“

Der völlig zerstörte Audi TT: Mit diesem Wagen raste Stefan L. in eine Gruppe junger Menschen

Foto: Andrew Klotz

Tatsächlich soll der Busfahrer noch die Lichthupe benutzt haben, um den Ge­genverkehr vor den Personen auf der Fahrbahn zu warnen. Durch das Fernlicht sei Ste­fan L. geblendet worden, habe ausweichen müssen und sei mit Tempo 90 in die Gruppe der 40 Deutschen ge­rast, so Markus Wenter in sei­ner Klageschrift.

Neben den sieben Todesopfern wurden sieben weitere Personen teils schwer verletzt. Besonders tragisch das Schicksal eines Aachener Uni-Absolventen (27), der seitdem ans Krankenbett gefesselt ist und von seinen Eltern rund um die Uhr gepflegt werden muss.

Nach dem Unfall drückten viele Menschen ihre Betroffenheit aus

Foto: Lino Mirgeler/dpa

Vor allem seine Kranken- und Pflegekassen-Kosten sollen mit den 3,7 Millionen Euro Schadenersatz abgedeckt werden.

Am ersten Verhandlungstag lastete dagegen die Alli­anz-Versicherung Stefan L. allein das Verschulden an dem tragischen Geschehen vor drei Jahren an. Die Richterin gab noch keine Wertung ab und erbat sich Zeit für die Lektüre der Akten. Einen Ter­min für die Verkündung gibt es noch nicht.

Todesfahrer Stefan L. drohen in seinem Pro­zess ab März bis zu 18 Jahren Haft. Seine Versi­cherung hat die Hinterbliebe­nen und Op­fer bereits mit zehn Millionen Euro entschä­digt.