Germany
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

Millionen kaufen Elektroheizungen - Deutschlands Stromnetz droht Überlastung

DDiese Zahl versetzt Lieferanten, Netzbetreiber und Verbände in Panik: Mehr als 600.000 Heizlüfter wurden Berichten zufolge im ersten Halbjahr 2022 an die verkauft Institut für Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE). Millionen weiterer Geräte werden laut einer repräsentativen Studie des Vergleichsportals Verivox gekauft. Laut einer aktuellen Umfrage erwägen 30 % aller Haushalte angesichts des fehlenden Gasangebots aus Russland die Anschaffung elektrischer Heizsysteme wie Heizlüfter, Radiatoren und Heizstrahler. 10 % der Befragten haben bereits ein solches Gerät gekauft.

Gas ist viel teurer, aber immer noch nicht teurer als Elektroheizung. Allerdings glauben nur 35 % der Befragten, dass der Betrieb von Elektrogeräten teurer ist als eine herkömmliche Gas- oder Ölheizung. Etwa ein Viertel geht zudem von gleichen Kosten aus. Tatsächlich ist der Preis pro Kilowattstunde (kWh) Strom viel höher als der Preis pro kWh Gas.

Im August 2022 wird der nationale durchschnittliche Strompreis pro Kilowattstunde etwa 42 Cent und der durchschnittliche Gaspreis etwa 18 Cent pro Kilowattstunde betragen. „Unter der Annahme, dass die Heizenergie vollständig in Wärme umgewandelt wird oder 100 % Wirkungsgrad, müssten sich die Gaspreise mehr als verdoppeln, um die gleichen Kosten wie eine elektrische Heizung zu verursachen“, sagt Energieexperte Thorsten Storck. in veribox.

„Das ist eine wahnsinnig teure Idee, denn trotz aktuell astronomischer Gaspreise ist Elektroheizung 50 % teurer als Gas.“ , sagte Klaus Müller, Leiter der Bundesnetzagentur. , WELT AM SONNTAGAber es stimmt, dass Geräte gekauft werden.

Knapp ein Drittel der deutschen Haushalte möchte sich eine Elektroheizung anschaffen. Bei 40 Millionen Haushalten wären das etwa 12 Millionen Geräte. Glaubt man den Experten, wird der starke Einsatz von Elektroheizungen das Stromnetz zum Einsturz bringen. „Unsere Stromversorgungen sind für solche gleichzeitigen Zusatzlasten nicht ausgelegt, deshalb sehen wir die aktuelle Entwicklung mit Sorge“, sagt Martin Kleimaier, Leiter des Fachverbandes Elektrische Energieerzeugung und -speicherung im VDE. Da die Heizungen zudem einfach an eine Haushaltssteckdose angeschlossen wurden, konnten Netzbetreiber sie bei einer drohenden Netzüberlastung nicht abschalten. Dies unterscheidet sie von elektrischen Wärmepumpen und sogenannten Nachtspeicherheizungen.

Der VDE stellt sich folgendes Szenario vor: Wenn zu viele Heizlüfter gleichzeitig eingeschaltet werden und der Strom wegen Netzüberlastung abgeschaltet wird, sollten die meisten Stromverbraucher die Heizung abschalten. sofort. Denn sonst schaltet sich das Netzwerk beim nächsten Neustartversuch sofort ab.

Gasverbraucher sollten Ruhe bewahren

Die aktuelle Kraftwerksleistung reicht für solche Mehrbelastungen nicht aus, warnt der VDE . In Deutschland gibt es etwa 20 Millionen Gasheizungen. Wenn 1 von 2 Haushalten an einem kalten Wintertag eine elektrische Heizung mit einer typischen Leistungsaufnahme von 2000 Watt verwendet, entspricht dies einem zusätzlichen Stromverbrauch von etwa 20 Gigawatt. Dies entspricht einer Erhöhung der aktuellen Jahreshöchstlast in Deutschland um ein Viertel. Das konnten weder das Stromnetz noch die bestehenden Kraftwerke leisten, zumal wegen der Gasknappheit auch Gaskraftwerke nicht zur Verfügung standen.

Deshalb sieht Müller, Chef der Bundesnetzagentur, gute Gründe, jetzt einen zweiten Belastungstest der Stromversorgung zu beauftragen, man werde sehen, ob er dazu führt,die Notwendigkeit zu halten dieAtomkraftwerke in Deutschland laufen länger.“

Deutsche Gas Frank Greschl, Leiter Technologie- und Innovationsmanagement bei der Gesellschaft für Wasserbauwissenschaften (DVGW), rät Gasverbrauchern zur Ruhe. Selbst wenn Russland die Gasversorgung ganz abstellen würde, würden die Hausheizkörper noch warm halten. Denn auch wenn die Gasversorgung stark eingeschränkt ist, gehören Haushalte zu den geschützten Gasversorgern. Laut Bundesnetzagentur sind nicht nur Haushalte, sondern auch soziale Einrichtungen, Krankenhäuser, Fernheizkraftwerke, Feuerwehr, Polizei und militärische Einrichtungen von der Regulierung der Gasversorgung ausgenommen.

Allerdings macht es laut Gröschl Sinn, schon jetzt für den Winter Effizienzmaßnahmen bei der Gasheizung zu ergreifen. Eine Absenkung der Raumtemperatur um 1 Grad spart 6 % Energie. Die Anpassung der Heizungssteuerung an das reale Nutzerverhalten, die Online-Steuerung des Heizkörperthermostats per App oder der hydraulische Abgleich der Heizungsanlage sind weitere schnelle Maßnahmen, um die Effizienz zu steigern und den Verbrauch zu senken. Gasheizungsreparaturen sollten frühzeitig durchgeführt werden, bevor der Winter kommt. Dass es sich lohnt, zeigt der im Vergleich zum Vorjahr um rund 14 % gesunkene Gasverbrauch. „Aber es gibt noch viel zu tun“, sagen Experten.

Es gibt sicherlich Anreize, mehr Benzin zu sparen. Laut Verivox haben sich die Gasrechnungen der Privatkunden fast verdreifacht. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Durchschnittspreis im August um etwa 184 % gestiegen. Und es wird noch teurer, denn viele lokale Gasversorger kündigen für August, September und Oktober durchschnittliche Preiserhöhungen von 50 % an. "Allerdings liegen die Gasgroßhandelspreise derzeit deutlich über diesem Niveau, sodass die Preise deutlich steigen werden. Verbraucher sollten sich daher auf weitere Preiserhöhungen in den kommenden Monaten einstellen", sagte ein Verivox-Experte zu Hause, sagt Storck. Dazu tragen auch neue Gaszuschläge bei. Damit könnten sich die Gaskosten innerhalb eines Jahres vervierfachen.

Hier den WELT-Podcast anhören

Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, der Anbieter der eingebetteten Inhalte bedarf als Dritter dieser Einwilligung, daher die Übermittlung und Verarbeitung personenbezogener Daten [In diesem Zusammenhang können Nutzungsprofile (z. B. auf Basis von Cookie-IDs) auch außerhalb des EWR erstellt und erweitert werden] . Indem Sie den Schalter auf „on“ stellen, erklären Sie sich damit einverstanden (was Sie jederzeit widerrufen können). Dies beinhaltet die Zustimmung zur Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten an Drittländer, einschließlich der Vereinigten Staaten, gemäß Artikel 49 (1) (a) der DSGVO. Hier finden Sie weitere Informationen dazu. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit über den Schalter und Datenschutz unten auf der Seite widerrufen.

"Rund um die Aktie" ist die tägliche Börsen-Aufnahme der WELT-Business-Redaktion. Jeden Morgen um 7 Uhr mit WELT-Finanzjournalisten. Für Börsenprofis und Einsteiger. Abonnieren Sie Podcasts auf Spotify,Apple Podcasts,Amazon Music und Deezeroder direkt vonRSS-FeedsAbonnieren