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Minister rechnet sich Energiewende schön - Experten kritisieren Habecks Windkraft-Plan

Wirtschaftsminister Robert Habeck (53, Grüne) hatte am Mittwoch große Töne gespuckt – und verkünden lassen, Deutschlands Strom-Versorgung sei „bis Ende des Jahrzehnts“ gewährleistet.

Was in seiner Erklärung unterging: Der Minister rechnete kühn mit einer Verdreifachung (!) des Tempos beim Ausbau der erneuerbaren Energien (EE, u. a. Windräder, Solardächer). Nötig ist ein EE-Zuwachs von rund 263 Gigawatt (von 123 im Jahr 2021 auf 386 Gigawatt bis 2031).

Brisant: Die Regierung räumt in ihren „Handlungsempfehlungen zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit mit Elektrizität“ (liegen BILD vor) ein, dass „die aktuelle Zubaudynamik bei Weitem noch nicht“ ausreiche, „um auf den Zielpfad (...) einzuschwenken“.

Experten sagen voraus, dass Habecks Ziel nicht zu erreichen ist. Energie-Prof. André Thess (Uni Stuttgart): „Eine Verdreifachung des Bautempos ist nicht realistisch.“

Sogar der Koalitionspartner ist skeptisch. FDP-Energieexperte Michael Kruse (39) sagte BILD: „Träume sollte ein Minister auch so nennen. Robert Habeck sollte keine Sicherheit vorgaukeln, wo nur Wünsche vorhanden sind.“

CDU-Vize Andreas Jung (47) fordert, auch Bioenergie, Geothermie und Wasserkraft stärker zu fördern. „Die Ampel muss jetzt den Turbo anwerfen.“

Hintergrund: Deutschland will bis 2030 80 % des Stroms aus Erneuerbaren produzieren (2022: ca. 45 %). Im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung und im sogenannten Oster-Paket des Wirtschaftsministeriums wurde die Zielmarke nochmals hochgeschraubt: Der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch wurde von 65 auf 80 Prozent erhöht. Eine zusätzliche Schwierigkeit: Gleichzeitig steigt durch die Elektrifizierung (z.B. E-Autos) bis 2030 auch der erwartete Verbrauch.

DAS ist für das Erreichen der Ziele nötig:

Ab 2023 bis Ende 2029 müssten in Deutschland täglich 5,8 neue, wesentlich leistungsstärkere Windräder entstehen. Leistung: jeweils 4,2 Megawatt. Im Vergleich: Von 2010 bis 2021 wurden pro Tag rund 3,5 Windenergieanlagen errichtet (mit jeweils NUR 2,8 Megawatt).

In 20 Jahren wurden Windräder an Land mit einer Leistung von 56 Gigawatt gebaut. Binnen 7 Jahren müssten noch einmal 59 Gigawatt dazukommen, damit die Bundesregierung ihr für 2030 gesetztes Ziel von 115 Gigawatt erreicht.

Heißt: Fast 9 Gigawatt Zubau jährlich sind nötig. Bisheriger Höchstwert (2017): 5,3 Gigawatt. Zusätzlich setzt Habeck vor allem auch auf einen schnelleren Ausbau von Solarenergie.