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Mit dem Fahrrad auf den Spuren der Zisterzienser

Offiziell eröffnet wurden dieser Tage die Zisterzienser-Radrunden vor dem malerischen Ambiente des Schlosses Koppenwind. Im Rahmen des Projektes wurden im Steigerwald zwei Radwege ausgeschildert, die durch die vom ehemaligen Zisterzienserkloster Ebrach geprägten Kulturlandschaften führen. Sie verbinden zisterziensische Zeitzeugnisse und Landschaften miteinander und informieren an besonderen Standorten in den Landkreisen Bamberg, Haßberge und Schweinfurt über die zisterziensische Vergangenheit. Unter anderem führt der Weg vorbei an den ringförmig angelegten ehemaligen Wirtschaftshöfen Waldschwinder Hof und Klebheimer Hof sowie an den Amtsschlösser Burgwindheim, Koppenwind und Oberschwappach.

Am Eröffnungstag waren zahlreiche Attraktionen entlang der Zisterzienser-Radrunden geboten. Die Aktionen in Koppenwind, auf dem Klebheimer Hof in Untersteinbach sowie auf dem Waldschwinder Hof bei Geusfeld lockten viele Besucher an. Außerdem gab es Präsentationen zur Waldbewirtschaftung, Weidewirtschaft und Schafhaltung sowie Fischerei und Jagd. Kutschfahrten und 3D-Bogenschießen rundeten das Programm ab.

Ein besonderer Hingucker war der Schau-Köhler der Familie Baumann am Ortsrand von Koppenwind. Hier wurde praxisnah erklärt und dargestellt, wie ein Köhler mit Fichtenstangen und einem Docht aus Reisig aufgebaut ist. Die Köhlerei im Steigerwald mit der Produktion von Holzkohle war früher eine wichtige Einnahmequelle.

ILE-Managerin Ulla Schmidt von der Lebensregion-plus hatte die Federführung beim Leader-Projekt Zisterzienser-Radrunden, an dem die ILE Burgwindheim Ebrach Partner ist. Beteiligt an dem Kooperationsprojekt sind die Landkreise Haßberge, Bamberg und Schweinfurt sowie die Gemeinden Knetzgau und Rauhenebrach und die Märkte Burgwindheim und Ebrach. Als Projektträger fungiert die Gemeinde Rauhenebrach, deren Bürgermeister Matthias Bäuerlein für die Leader-Förderung in Höhe von rund 63.000 Euro dankte. Insgesamt hat das Projekt gut 100.000 Euro gekostet, die für Werbemaßnahmen, Beschilderung und Informationstafeln an den Radwegen sowie überdachte Rastplätze mit Sitzgelegenheiten, Fahrradständer und Servicestationen ausgegeben wurden.

"Die Zisterzienser hätten sich gefreut, wenn sie so einen schönen Radweg gehabt hätten", sagte stellvertretender Landrat Oskar Ebert mit einem Augenzwinkern bei der Eröffnung, bei der auch viele Bürgermeister der beteiligten Gemeinden anwesend waren. Ulrich Mergner, der ehemalige Leiter des Forstbetriebs Ebrach, erläuterte in einem historischen Vortrag die Waldbewirtschaftung in früherer Zeit. Im Klosterwald der Zisterzienser wurde Mittelwald-Wirtschaft betrieben, die bis in das 18. Jahrhundert üblich war. Erst nachdem das Königreich Bayern zu Beginn des 19. Jahrhunderts in den Besitz des Waldes kam, wurde dieser nach und nach zum heutigen Hochwald umgebaut.

"Neben anderen Kristallationspunkten soll Ebrach Strahlkraft erwirken und die Völker miteinander verbinden", stellte Bambergs stellvertretender Landrat Bruno Kellner in Bezug auf das multinationale Zisterzienser-Projekt heraus. Die Zisterzienser-Radrunden sind ein Teilprojekt des transnationalen Leader-Kooperationsprojektes "Cisterscapes – Cistercian landscapes connecting Europe", dessen Ziel der Erwerb des Europäischen Kulturerbesiegels (EKS) ist.

Beteiligt sind an diesem Projekt 18 europäische Klosterstätten mit den umgebenden Kulturlandschaften. Insbesondere durch die Vernetzung auf europäischer Ebene, die touristische Inwertsetzung der zisterziensischen Klosterlandschaften sowie die Sensibilisierung des öffentlichen Bewusstseins durch Bildung und Vermittlung werden die Voraussetzungen für den Erwerb des Europäischen Kulturerbesiegels geschaffen.