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Mit überwältigender Mehrheit: Ungarn stimmt NATO-Beitritt von Finnland zu

Viktor Orban (vorne r), Ministerpräsident von Ungarn, und Zsolt Semjen (vorne l), sein Stellvertreter, zeigen ihre Zustimmung, nachdem der finnische Antrag auf NATO-Beitritt ratifiziert wurde.

Viktor Orban (vorne r), Ministerpräsident von Ungarn, und Zsolt Semjen (vorne l), sein Stellvertreter, zeigen ihre Zustimmung, nachdem der finnische Antrag auf NATO-Beitritt ratifiziert wurde.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Lange hat Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban gegen das finnische Gesuch gemauert: Nun stimmt das Parlament in Budapest dem NATO-Beitritt zu. Ein Votum über Schweden hat es hingegen noch nicht auf die Tagesordnung geschafft.

Nach mehrfachen Verschiebungen hat das ungarische Parlament mit überwältigender Mehrheit das NATO-Beitrittsprotokoll für Finnland ratifiziert. 182 Abgeordnete stimmten am Abend für die Annahme, sechs dagegen. Enthaltungen gab es keine. Ungarn ist das letzte NATO-Land außer der Türkei, das den NATO-Beitritt Finnlands ratifiziert hat. Das analoge Beitrittsprotokoll für Schweden hat das Parlament zwar debattiert, die Abstimmung darüber aber noch nicht auf die Tagesordnung gesetzt.

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban scheint sich eng mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zu koordinieren. Dieser hat bislang nur dem NATO-Beitritt Finnlands zugestimmt, nicht aber dem Schwedens. Der Rechtspopulist Orban pflegt ein freundschaftliches Verhältnis zu Erdogan. Als einziges EU-Land ist Ungarn mit Beobachterstatus in dem von Erdogan dominierten Rat der Turkvölker vertreten. Die Ungarn sind selbst kein Turkvolk.

Orban, der alle wesentlichen Entscheidungen im Lande selbst trifft, hatte sich zwar mehrfach für die Aufnahme der beiden nordischen Länder in die NATO ausgesprochen. Zugleich ließ er aber Debatte und Abstimmung über die Ratifizierung unter verschiedenen Vorwänden immer wieder verschieben. Unter anderen beklagte er, dass schwedische und finnische Politiker und Medien Ungarn wegen Rechtsstaatsmängel und Korruption zu Unrecht kritisierten.

Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine hatten sich Schweden und Finnland im vergangenen Jahr entschlossen, nach langer Zeit der militärischen Bündnisfreiheit die Aufnahme in die Nato zu beantragen. Die Türkei, die als eines von aktuell 30 Mitgliedern zustimmen muss, meldete von vornherein Bedenken an. Sie wirft Schweden mangelnden Einsatz gegen "Terrororganisationen" vor. Dabei geht es Ankara vor allem um die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK.

Quelle: ntv.de, ysc/dpa

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