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Mögliche Nuklearschläge Putins | Die kritischste Situation seit 1945

Weil Russland die bald annektierten Gebiete fortan als russisches Territorium betrachten wird, stellt es diese unter den eigenen nuklearen Schutzschirm. Jeder Angriff vonseiten der Ukraine, die mit westlichem Geld, mit Waffen und Geheimdiensterkenntnissen unterstützt wird, könnte ab sofort aus russischer Sicht eine nukleare Reaktion rechtfertigen.

Putin brachte dies zuletzt mit diesen Worten zum Ausdruck: "Wenn die territoriale Integrität unseres Landes bedroht ist, werden wir zum Schutz Russlands und unseres Volkes ganz sicher alle uns zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen. Das ist kein Bluff."

Kommunikationsoffensive der Amerikaner

Wie soll der Westen, wie sollen vor allem die USA reagieren? Darauf gibt es bislang keine befriedigende Antwort. Neue Sanktionen, eine neue Uno-Resolution, ja. Was aber, wenn Russland die Lage trotzdem nuklear eskaliert und diesen Schritt als legitime Verteidigung darstellen wird?

Wie ernsthaft diese Frage in Washington und den anderen Hauptstädten diskutiert wird, lässt sich zum einen an einer nie dagewesenen Kommunikationsoffensive der Amerikaner ablesen. Nicht nur der US-Präsident warnte Putin ausdrücklich: "Tun Sie es nicht!"

Am Wochenende hatte Bidens Sicherheitsberater Jack Sullivan in einem Interview nachgelegt: Amerikanische Regierungsmitarbeiter hätten ihre russischen Kollegen in privaten Gesprächen vor den "katastrophalen Folgen" gewarnt, sollte Moskau bei seiner Invasion in der Ukraine Atomwaffen einsetzen, so Sullivan. Immerhin zeigte dies, dass die Kommunikationskanäle nach Moskau offenbar funktionieren. Daran hatte es in den vergangenen Monaten immer wieder Zweifel gegeben.

Neben Joe Biden und seinem Sicherheitsberater Jack Sullivan gab auch der Chef des US-Auslandsgeheimdienstes, CIA-Chef Williams Burns, eines seiner eher seltenen Interviews, das in ganzer Länge erst am Wochenende vom Sender "CBS" ausgestrahlt wird. "Wir müssen das sehr ernst nehmen", sagte Burns gleich dreimal in vorab veröffentlichten Ausschnitten, auch wenn es derzeit "keine praktische Evidenz" für nukleare Bewegungen der Russen gebe.

Könnten die USA "das Undenkbare" überhaupt verhindern?

Aber würden die US-Geheimdienste nukleare Vorbereitungen des Kremls überhaupt rechtzeitig mitbekommen? Ein Bericht des Onlinemediums "Politico" beruft sich auf fünf amtierende und ehemalige US-Beamte, die davor warnen, man könnte zu spät kommen, um "das Undenkbare" noch zu verhindern.

Was die USA besonders gut im Blick haben, sind die als strategische Nuklearwaffen konzipierten Interkontinentalraketen. Jegliche Bewegungen werden hier global in Echtzeit verfolgt. Was aber, wenn russische Flugzeuge nicht nur mit konventionellen Raketen, sondern mit kleineren, taktische Atomwaffen bestückt, in den Einsatz gehen?

Es könnte ein Grund sein, weshalb US-Aufklärungsflugzeuge in den vergangenen Wochen ausgerechnet verstärkt über Kaliningrad auftauchen. Jene russische Enklave, gelegen an der Ostsee zwischen Polen und Litauen, hat Putin in den vergangenen Jahren hochgerüstet. Auch die gefürchteten Hyperschallwaffen sind dort stationiert. Kaliningrad soll den Planern bei der Nato schon länger Albträume bescheren. Die US-Geheimdienste und ihre Partner, so viel lässt sich in diesen Tagen erfahren, versuchen so viele Informationen zu sammeln wie nur möglich. Solange es bei kommunikativen Scharmützeln bleibt, lässt sich Zeit gewinnen.