Germany
This article was added by the user . TheWorldNews is not responsible for the content of the platform.

Mörder soll Dienstag sterben - Tochter will unbedingt zur Hinrichtung ihres Vaters

Wenn der Polizistenmörder Kevin Johnson (37) am Dienstag seine letzten Atemzüge tut, wird seine Tochter nicht an seiner Seite sein können.

Johnson, der im Jahr 2005 als damals 19-Jähriger einen Polizisten getötet hatte, lernte seine Tochter Khorry Ramey (19) nicht wirklich kennen: Seitdem sie zwei Jahre alt war, saß ihr Vater für immer in einem Knast in Missouri, wartete auf sein Todesurteil.

Doch im Laufe der Jahre fanden Vater und Tochter zueinander. Sie besuchte ihn im Gefängnis; bei ihren Telefonaten und über Briefe und E-Mails hielten sie den Kontakt, bauten eine Beziehung zueinander auf. Erst im Oktober stellte sie Johnson auch seinen Enkel vor, brachte ihn mit in die Haftanstalt.

Als der Tag der Hinrichtung näher rückte, fasste Khorry einen Entschluss: Sie wollte ihrem Vater im Moment des Sterbens nahe sein – sie wollte bei der Hinrichtung dabei sein. Doch ihr Antrag wurde zurückgewiesen: Laut Gesetz in Missouri dürfen Bürger erst ab dem 21. Lebensjahr einer Hinrichtung beiwohnen.

Khorry Ramey erschüttert: „Es bricht mir das Herz, dass ich nicht in der Lage sein werde, meinen Vater in seinen letzten Momenten zu begleiten.“ Ihr Vater habe im Gefängnis hart daran gearbeitet, sich zu rehabilitieren – sie bete für den Gouverneur von Missouri, ihn zu begnadigen.

Ramey weiter: „Wenn mein Vater im Krankenhaus im Sterben läge, würde ich an seinem Bett sitzen, seine Hand halten und bis zu seinem Tod für ihn beten. Als Unterstützung für ihn und auch als Unterstützung für mich, als notwendiger Teil meines Trauerprozesses und für meinen Seelenfrieden.“ Zwar kämpfen auch Johnsons Anwälte noch auf eine Begnadigung und argumentieren, bei seiner Verurteilung hätte Rassismus eine Rolle gespielt; Johnsons Chancen schwinden jedoch.

Johnsons Hinrichtung wäre die erste von dreien in Missouri in den kommenden Monaten. Am 3. Januar soll die Todesstrafe an dem verurteilten Mörder Scott McLaughlin vollstreckt werden, am 7. Februar die an Leonard Taylor. Insgesamt warten in Missouri 20 Insassen auf ihre Hinrichtung. In den USA sind in diesem Jahr bislang 16 Menschen hingerichtet worden.