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MT ist Lemgo wieder nicht gewachsen

Von: Björn Mahr, Manuel Kopp

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Melsungens Arnar Freyr Arnarsson (vorn rechts) kommt hier vor Lemgos Torwart Peter Johannesson zum Abschluss. Im Hintergrund beobachten Kai Häfner (MT), Tim Suton und Gedeon Guardiola (beide TBV) die Szene.
Melsungens Arnar Freyr Arnarsson (vorn rechts) kommt hier vor Lemgos Torwart Peter Johannesson zum Abschluss. Im Hintergrund beobachten Kai Häfner (MT), Tim Suton und Gedeon Guardiola (beide TBV) die Szene. © Andreas Fischer

Ob die MT Melsungen in dieser Serie der Handball-Bundesliga noch ein Spiel gewinnt? Nachdem das Team von Trainer Roberto Garcia Parrondo nun auch in eigener Halle gegen den TBV Lemgo Lippe 18:23 (8:10) unterlag und damit die sechste Niederlage in Folge kassierte, wird ein versöhnlicher Saisonabschluss immer unwahrscheinlicher. Gegen die Lemgoer stimmte vor allem die Vorstellung im Angriff nachdenklich.

Es begann aus Melsunger Sicht gut, aber irgendwie auch nicht. Eine erste Parade von Nebojsa Simic, ein Duseltor von Yves Kunkel – es stand 1:0. In der Anfangsphase leistete sich der Gastgeber gegen die offensive und bewegliche Abwehr des TBV aber auch einige technische Fehler. Kurzum: Es lief nicht wirklich rund. Die 3:1-Führung nach einem Doppelschlag von Julius Kühn und Gleb Kalarash gab auch keine Sicherheit (5.).

Da die Lipper zudem ein gutes Rückzugsverhalten zeigten, ergaben sich für die MT auch wenig Möglichkeiten aus dem schnellen Gegenstoß. Nachdem Tobias Reichmann einen Siebenmeter gegen Peter Johannesson vergeben hatten (15.), geriet Melsungen kurz darauf erstmals mit drei Treffern in Rückstand (18., 5:8).

Dem Melsunger Spiel fehlte es eindeutig an Geschwindigkeit. Andre Gomes brachte dann einige Impulse. Reichmann, Gomes und Arnar Freyr Arnarsson stellten den Gleichstand her (8:8). Dennoch war die Offensivleistung im ersten Abschnitt eine einzige Enttäuschung. Acht Melsunger Tore in nur einer Halbzeit – das hatte es schon einmal beim vorangegangenen Heimspiel gegen die TSV Hannover-Burgdorf (22:29) gegeben.

Wenn nicht Simic und die Deckung vor 3036 Zuschauern einiges weggenommen hätten, wäre der Rückstand der Nordhessen zur Pause noch deutlicher gewesen. Der Hintermannschaft konnte man überhaupt keinen Vorwurf machen. Selbst als die Lemgoer mit dem siebten Feldspieler operierten, stand die Abwehr stabil.

Kann Melsungen im Angriff den Kontrahenten aus dem Lipperland vor mehr Aufgaben stellen? Das war die große Frage vor Beginn des zweiten Abschnitts. Insbesondere Kapitän Kai Häfner hatte noch nicht richtig in die Partie gefunden. Dafür eröffnete er Halbzeit zwei mit dem 9:10 – sein erster Treffer an diesem Abend. Und ebenso kleine Mutmacher wie Simics Parade gegen Gedeon Guardiola und Kunkels Hüftwurf zum 10:10.

Allerdings ließen sich die Lipper davon nicht aus dem Konzept bringen. Sie trugen weiter ihre Angriffe klug vor. Keine Hektik. Keine überhasteten Abschlüsse. Und sie schafften es zunehmend besser, ihre Außen Bjarki Mar Elisson und Lukas Zerbe einzubinden. So führte das Team in der 41. Minute nicht ohne Grund 15:11. Simic hatte dabei noch Schlimmeres verhindert. Man kann nur hoffen, dass die MT den im Sommer 2023 auslaufenden Vertrag mit dem seit Monaten in Topform agierenden Montenegriner rechtzeitig verlängert.

Es zeichnete sich die sechste Niederlage in Folge für die Melsunger ab, die sich weiterhin jeden Treffer hart erkämpfen mussten. Eine wirkliche Wohltat war da der Doppelschlag von Alexander Petersson und Gomes zum 15:17. Man konnte den Melsungern nicht vorwerfen, sie hätten nicht alles gegeben. Aber dass sie dem TBV wie schon im Pokalfinale des Vorjahres und im Viertelfinale dieser Saison nicht gewachsen waren, ist schon mehr als ernüchternd. Für die Nordhessen geht es nun am 4. Juni mit einer Partie beim Bergischen HC weiter. Die drittletzte Chance für die MT, noch einen Erfolg feiern zu können. (Von Björn Mahr und Manuel Kopp)

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