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Mullah-Regime umzingelt Universität - Schüsse bei Studenten-Protest in Teheran

Die Proteste im Iran gehen weiter! Und die Gewalt der iranischen Sicherheitskräfte gegen die Demonstranten hört nicht auf.

In der Hauptstadt Teheran sind am Sonntagabend offenbar Sicherheitskräfte des Mullah-Regimes mit Gewalt gegen Studenten vorgegangen.

► In der Nacht zu Montag umzingelten Polizisten und Milizen den Campus der renommierten Scharif-Universität nach Protesten und einem Streik der Studenten. Mehrere Professoren der Elite-Universität sollen nach Angaben des iranischen Nachrichtenportals „Emtedad“ verprügelt worden sein.

Auf Videos im Internet war zu sehen, wie Studenten versuchten, durch das Parkhaus der Elite-Uni zu fliehen.

Vor dem Eingang zum Campus der Universität waren Schüsse zu hören, während Angehörige darauf warteten, dass ihre Verwandten und Freunde aus den Unigebäuden heraus gelassen werden.

Die Sicherheitskräfte der Mullahs auf Motorrädern vor der Scharif-Universität. Immer wieder waren am Sonntagabend Schüsse zu hören

Foto: OBTAINED BY REUTERS/via REUTERS

Viele Menschen warfen den Milizen im Internet vor, mit Gewalt und scharfer Munition gegen Studenten vorzugehen. Die Staatsmedien sprachen unterdessen von einer ruhigen Lage und warfen den Medien im Ausland vor, Lügen zu verbreiten.

Dutzende Autofahrer sollen die Straßen rund um den Campus blockiert haben, um Sicherheitskräfte aufzuhalten. Viele der Studenten sollen bei Verlassen der Uni direkt festgenommen worden sein.

Seit Beginn der landesweiten Proteste im Iran demonstrierten Studenten an zahlreichen Universitäten gegen die islamistische Regierung. Die Behörden sagten daraufhin in vielen Städten Vorlesungen ab. Auch an der Scharif-Uni wurden alle Vorlesungen ab heute bis auf Weiteres ausgesetzt.

Auf dem Gelände der zentraliranischen Universität von Isfahan gab es ebenfalls einen Einsatz der Mullah-Sicherheitskräfte gegen Studenten. Auf Videos ist zu sehen, dass Tränengas eingesetzt wurde.

Universität Isfahan: Die iranischen Regimekräfte setzen Tränengas gegen demonstrierende Studenten ein

Foto: -/AFP

▶︎ Hintergrund der Proteste: Am 16. September wurde die junge kurdische Frau Mahsa Jina Amini (22) von der iranischen „Sittenpolizei“ in Teheran totgeprügelt. Der Vorwurf: Sie habe das vom Mullah-Regime festgeschriebene Kopftuch nicht entsprechend der streng-religiösen Gesetze getragen.

Auf den Tod von Amini folgten Proteste im ganzen Land. Frauen verbrennen als Zeichen gegen das brutale Regime ihre Kopftücher, Tausende Menschen demonstrieren auf den iranischen Straßen. Auch viele Männer unterstützen die Proteste, haben genug von den Freiheitseinschränkungen, die im Land seit Beginn der Mullah-Diktatur 1979 gelten.

(dpa, jap)

BILD-Menschenrechtsexpertin über die Iran-Proteste „Wenn das Kopftuch fällt, fallen die Mullahs“