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Murot-"Tatort" im Schnellcheck: Karma und K.O.-Tropfen

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Murot (Ulrich Tukur) macht gleich Bekanntschaft mit K.O.-Tropfen.

(Foto: HR)

LKA-Ermittler Muro fällt auf eine Trickbetrügerin herein und wird dabei mit seiner Vergangenheit konfrontiert. Im neuesten Konzept-Krimi aus Wiesbaden dreht sich alles um das titelgebende Karma. Wie gut das funktioniert, lesen Sie hier.

Was passiert?

Beim Absacker nach einem gut bezahlten und nicht ganz dienstkonformen Vortrag vor Versicherungsmanagern bandelt Kommissar Murot (Ulrich Tukur) an der Hotelbar mit einer attraktiven jungen Dame an: Als Mann von Welt und Fast-Alles-Versteher hat der LKA-Ermittler ein paar besonders gute Ideen für ihr Scrabble - und merkt dabei nicht, wie ihm die Frau K.O.-Tropfen in seinen Rotwein kippt. Am nächsten Tag wacht Murot ohne Erinnerung an den Vorabend, vor allem aber ohne Brieftasche, in seinem Hotelzimmer auf.

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Gemordet wird im Wiesbadener "Tatort" natürlich auch.

(Foto: HR)

Seiner Kollegin Wächter (Barbara Philipp) will der Kommissar den peinlichen Vorfall am liebsten verheimlichen, was sich allerdings schwierig gestaltet: In der gleichen Nacht wurde im selben Hotel der IT-Experte einer ebenso millionenschweren wie suspekten Investment-Firma ermordet - und auf den Aufnahmen der Überwachungskameras sieht es so aus, als seien Murots Verführerin und die Mörderin ein und dieselbe Person. Doch damit nicht genug: Die Femme Fatale ist für den Kommissar auch ein Fenster in die Vergangenheit.

Worum geht es wirklich?

"Murot und das Gesetz des Karma" trägt seine eigentliche Botschaft schon im Titel: Alles ist irgendwie mit allem verbunden, gute Taten ziehen gute Folgen nach sich. Und andersherum. Trotzdem ist der Film deutlich weniger experimentell angelegt als seine Vorgänger.

Wegzapp-Moment?

Das kommt, wie so oft bei Murot, ganz entscheidend darauf an, was man sehen möchte: Wer einen klassischen Sonntagskrimi erwartet, wird dem Wiesbadener Ermittler wahrscheinlich irgendwann den Saft abdrehen - wenn auch etwas später als sonst. Denn die Macher beim Hessischen Rundfunk scheinen die laute Kritik eines Teils des Publikums erhört zu haben: Der Film ist lange nicht so abgedreht und abseitig wie etwa die Zombiejagd aus "Angriff auf Wache 08" und andere frühere Produktionen.

Wow-Faktor?

Den Urlaubsfilm, der zu Beginn gezeigt wird und auf den jungen Murot und seine damalige Liebe anspielt, stammt nicht aus alten Archiven. Sondern von Youtube: Kameramann Max Preiss hat ihn im Channel eines holländischen Paares entdeckt, dass den Streifen in Super-8-Optik gedreht und online gestellt hat.

Wie war's?

8,5 von 10 Punkten. "Murot und das Gesetz des Karma" ist zwar nicht der allerstärkste Film mit dem Wiesbadener Ermittler, aber trotzdem eine echte Perle im Dickicht der deutschen Sonntagskrimis. Neben dem starken Ensemble trägt vor allem das Hell-Dunkel-Lichtkonzept des eben bereits erwähnten Emmy-Preisträgers Max Preiss zur stimmigen Atmosphäre bei.